Pressemitteilung -
Für eine starke Energieinfrastruktur in der Region: LVN ersetzt Freileitung durch 20-kV-Erdkabel zwischen Balzhausen und Thannhausen
- Erdkabel schafft weitere Kapazität für Strom aus erneuerbaren Energien
- Zwei neue Ortsnetzstationen Teil der Maßnahme
- 30 Freileitungsmasten können durch Verkabelung abgebaut werden
- Rund eine Million Euro Investitionen
Die LEW Verteilnetz GmbH (LVN), Betreiber des regionalen Stromnetzes, verkabelt derzeit die 20-kV-Mittelspannungsleitung zwischen Balzhausen und Thannhausen. Die alte Freileitung hatte das Ende ihrer technischen Lebensdauer erreicht und wird nun durch ein leistungsstärkeres Erdkabel ersetzt. Im Zuge der Arbeiten tauscht LVN auch zwei alte Ortsnetzstationen in Nettershausen und Burg aus. So stellt LVN die Netzinfrastruktur vor Ort zukunftssicher auf und schafft Kapazitäten für die weiter wachsende Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien. Das neue Erdkabel ist etwa 3,8 Kilometer lang und verläuft vom Umspannwerk Balzhausen bis nach Thannhausen. Das Kabel verbindet Burg, Burgmühle und Nettershausen direkt miteinander, was die Versorgungssicherheit vor Ort stärkt. Bislang waren diese Ortschaften über Abzweigungen der Hauptleitung an das Stromnetz angebunden.
Neue Ortsnetzstationen für Nettershausen und Burg
Im Rahmen der Arbeiten ersetzt LVN auch zwei Ortsnetzstationen in Nettershausen und Burg. Diese wandeln die 20-kV-Mittelspannung in Niederspannung um. Die neuen Ortsnetzstationen haben zusätzliche Reservefelder und bieten damit mehr Kapazität für künftig höhere Einspeisemengen von erneuerbarem Strom. Sie sind außerdem digital und können von der Netzleitstelle in Augsburg ferngesteuert werden. Diese erfasst konstant Messwerte der Stationen und kann im Störungsfall Fehler schneller lokalisieren oder Umschaltungen vornehmen. So wird die Versorgungssicherheit zusätzlich erhöht.
Abbau von 30 Freileitungsmasten möglich
LVN verlegt das Erdkabel bis Thannhausen in einem Kabelgraben. Dafür hebt das von LVN beauftragte Bauunternehmen zuerst einen Graben in etwa einem Meter Tiefe aus, verlegt darin Leerrohre und verfüllt anschließend den Kabelgraben. Durch die Leerrohre ziehen Monteure anschließend das neue Kabel mithilfe eines Vorseils ein. Sobald alle Kabelabschnitte verlegt sind, verbinden die Monteure die Teilstücke mit Muffen. LVN plant außerdem mehrere Spülbohrungen. Diese kommen dort zum Einsatz, wo Aufgrabungen des Bodens nicht möglich sind, z.B. bei Gewässer- und Bahnüberquerungen. LVN plant die Arbeiten bis Ende des Jahres abzuschließen. Anschließend wird die Leitung geprüft, mit der bestehenden Verkabelung im Ort verbunden und in Betrieb genommen. Nach der Inbetriebnahme des Kabels baut LVN die etwa drei Kilometer lange Freileitung mit 30 Masten ab. LVN investiert rund eine Million Euro in das Projekt.
Zusatzinfo: So funktioniert das Stromnetz in Deutschland
Das deutsche Stromnetz ist unterteilt in Übertragungsnetze (Höchstspannung) und Verteilnetze (Hochspannung, Mittelspannung und Niederspannung). LEW Verteilnetz ist Verteilnetzbetreiber im Südwesten Bayerns.
Die oft als „Stromautobahnen“ bezeichneten Übertragungsnetze dienen zur europaweiten Übertragung des Stroms. Sie nehmen Strom aus Großkraftwerken oder in den Verteilnetzen dezentral erzeugten Strom auf und transportieren diesen mit einer Höchstspannung von 380 Kilovolt (kV) zu den Verbrauchsschwerpunkten. Neu gebaut werden Hochspannungsgleichstromübertragungstrassen (HGÜ). Sie transportieren Strom über lange Distanzen mit weniger Verlusten und sollen vor allem Windstrom aus dem Norden in den Süden bringen.
Auf der Ebene der Verteilnetzewird der Strom in Hoch-, Mittel- und Niederspannung übertragen. Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien wird Strom zunehmend auch aus der Verteilnetzebene in das Übertragungsnetz gespeist. Mehr als 90 Prozent aller Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien sind an die Verteilnetze angeschlossen – je nach Leistung an unterschiedliche Netzebenen.
Hochspannung (110 kV) im regionalen Verteilnetz: Hochspannungsnetze übernehmen die regionale Verteilung von Strom. Sie verbinden wichtige Netzknotenpunkte in einer Region, etwa Ballungszentren oder sehr große Industriebetriebe. Sehr große Erzeugungsanlagen, etwa Windparks, speisen auch in diese Spannungsebene ein.
Mittelspannung (10 kV bzw. 20 kV) im regionalen Verteilnetz: Mittelspannungsnetze verbinden die kleineren Ortschaften. Auf dieser Spannungsebene erfolgt die Versorgung von Industrie- und größeren Gewerbebetrieben. Auch größere Anlagen zur Stromerzeugung speisen hier ein, etwa Windkraftanlagen oder PV-Parks.
Niederspannung (230 V bzw. 400 V) im lokalen Verteilnetz: Niederspannungsnetze sind für die Feinverteilung von Strom zuständig. Private Haushalte, kleinere Industriebetriebe, Gewerbe und Verwaltung beziehen hierüber ihren Strom beziehungsweise speisen selbst erzeugten Strom ein. Die Niederspannung entspricht damit dem „Strom aus der Steckdose“.
Umspannwerkebeziehungsweise Ortsnetzstationen bilden die Verbindung zwischen den Spannungsebenen. Sie machen den Strom für die jeweilige Spannungsebene „kompatibel“, indem sie die Spannung hoch- bzw. heruntersetzen.
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Über LEW Verteilnetz
Die LEW Verteilnetz GmbH sorgt als regionaler Verteilnetzbetreiber für einen zuverlässigen und sicheren Betrieb des Stromnetzes und gewährleistet einen diskriminierungsfreien Netzzugang. Das Netzgebiet der LEW Verteilnetz GmbH umfasst Bayerisch-Schwaben sowie Teile Oberbayerns. Die LEW Verteilnetz GmbH ist eine Tochtergesellschaft der Lechwerke AG (LEW).
Weitere Informationen unter www.lew-verteilnetz.de.