Pressemitteilung -
Mehr Kapazität für grünen Strom: LEW Verteilnetz (LVN) hat Umspannwerk in Untereichen modernisiert
- Zusätzlicher Transformator verstärkt die Anlage
- Neue 20-kV-Schaltanlage und digitale Leittechnik erhöhen Versorgungssicherheit
- LVN investiert drei Millionen Euro
LEW Verteilnetz (LVN), Betreiber des regionalen Stromverteilnetzes, hat die Modernisierung des Umspannwerks in Untereichen abgeschlossen. Das Umspannwerk wandelt die elektrische Spannung zwischen dem regionalen Hochspannungsnetz (110 kV) und dem lokalen Mittelspannungsnetz (20 kV) um und wurde nun auf den neusten Stand der Technik gebracht. Es spielt eine wichtige Rolle für die Stromversorgung von Untereichen und den umliegenden Ortschaften sowie für Aufnahme und Verteilung von regional erzeugtem Strom aus erneuerbaren Energien. LVN hat rund drei Millionen Euro in die Modernisierung investiert.
Zusätzlicher Trafo, neue 20-kV-Schaltanlage und digitale Leittechnik
Im April letzten Jahres hatten die Bauarbeiten am Umspannwerk begonnen. Im Rahmen der Arbeiten hat LVN die Einspeisekapazität des Umspannwerks mit einem zusätzlichen Transformator mit einer Kapazität von 40 MVA (Megavoltampere) erhöht. So können nun insgesamt drei Transformatoren den vor Ort erzeugten Strom aus erneuerbaren Energien umwandeln und in das regionale Hochspannungsnetz einspeisen. Zudem hat LVN die 20-kV-Schaltanlage des Umspannwerks erneuert und ein neues Schalthaus errichtet.
„Auch die gesamte Leittechnik des Umspannwerks haben wir modernisiert“, erklärt Christian Higl, Leiter Projekte Hochspannung. „Wir können jetzt auf noch mehr Daten des Umspannwerks aus unserer Netzleitstelle in Augsburg zugreifen – und das in Echtzeit. So können wir das Umspannwerk effizienter steuern, ohne dafür vor Ort sein zu müssen. Das erleichtert nicht nur unsere Arbeit, sondern stärkt auch die regionale Versorgungssicherheit.“
Bis April stehen noch Restarbeiten auf dem Gelände an. LVN reißt beispielsweise alte Anlagenteile ab und lässt sie fachgerecht entsorgen. Außerdem werden die Oberflächen im Gelände des Umspannwerks wiederhergestellt. Die Modernisierung des Umspannwerks Untereichen fand im laufenden Betrieb statt, Netzkunden haben von den Arbeiten nichts mitbekommen.
Starker Netzausbau für Transformation des Energiesystems
Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien muss in den nächsten Jahren weiter schnell und stark ansteigen, um die klimapolitischen Ziele zu erreichen. Das LEW Verteilnetz zählt bereits jetzt zu den Gebieten mit der höchsten Anlagendichte in Deutschland. Gleichwohl muss die Leistung der ans Netz angeschlossenen Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien weiter massiv steigen – allein bis Ende dieses Jahrzehnts muss die Erzeugungskapazität mehr als verdoppelt werden. Um den regional erzeugten Strom aufzunehmen und verteilen zu können, braucht es einen konsequenten Ausbau der Stromnetze. Neben Leitungserweiterungen müssen auch die Kapazitäten der Umspannwerke erhöht werden. Gleichzeitig arbeitet LVN an der weiteren Digitalisierung und Smartifizierung des Netzes. Insgesamt investiert die LEW-Gruppe rund eine Milliarde Euro innerhalb von fünf Jahren, den Großteil davon in den Aus- und Umbau sowie die Modernisierung des regionalen Stromverteilnetzes.
Zusatzinfo: So funktioniert das Stromnetz in Deutschland
Das deutsche Stromnetz ist unterteilt in Übertragungsnetze (Höchstspannung) und Verteilnetze (Hochspannung, Mittelspannung und Niederspannung). LEW Verteilnetz ist Verteilnetzbetreiber im Südwesten Bayerns.
Die oft als „Stromautobahnen“ bezeichneten Übertragungsnetze dienen zur europaweiten Übertragung des Stroms. Sie nehmen Strom aus Großkraftwerken oder in den Verteilnetzen dezentral erzeugten Strom auf und transportieren diesen mit einer Höchstspannung von 380 Kilovolt (kV) zu den Verbrauchsschwerpunkten. Neu gebaut werden Hochspannungsgleichstromübertragungstrassen (HGÜ). Sie transportieren Strom über lange Distanzen mit weniger Verlusten und sollen vor allem Windstrom aus dem Norden in den Süden bringen.
Auf der Ebene der Verteilnetze wird der Strom in Hoch-, Mittel- und Niederspannung übertragen. Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien wird Strom zunehmend auch aus der Verteilnetzebene in das Übertragungsnetz gespeist. Mehr als 90 Prozent aller Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien sind an die Verteilnetze angeschlossen – je nach Leistung an unterschiedliche Netzebenen.
Hochspannung (110 kV) im regionalen Verteilnetz: Hochspannungsnetze übernehmen die regionale Verteilung von Strom. Sie verbinden wichtige Netzknotenpunkte in einer Region, etwa Ballungszentren oder sehr große Industriebetriebe. Sehr große Erzeugungsanlagen, etwa Windparks, speisen auch in diese Spannungsebene ein.
Mittelspannung (10 kV bzw. 20 kV) im regionalen Verteilnetz: Mittelspannungsnetze verbinden die kleineren Ortschaften. Auf dieser Spannungsebene erfolgt die Versorgung von Industrie- und größeren Gewerbebetrieben. Auch größere Anlagen zur Stromerzeugung speisen hier ein, etwa Windkraftanlagen oder PV-Parks.
Niederspannung (230 V bzw. 400 V) im lokalen Verteilnetz: Niederspannungsnetze sind für die Feinverteilung von Strom zuständig. Private Haushalte, kleinere Industriebetriebe, Gewerbe und Verwaltung beziehen hierüber ihren Strom beziehungsweise speisen selbst erzeugten Strom ein. Die Niederspannung entspricht damit dem „Strom aus der Steckdose“.
Umspannwerke beziehungsweise Ortsnetzstationen bilden die Verbindung zwischen den Spannungsebenen. Sie machen den Strom für die jeweilige Spannungsebene „kompatibel“, indem sie die Spannung hoch- bzw. heruntersetzen.
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Über LEW Verteilnetz
Die LEW Verteilnetz GmbH sorgt als regionaler Verteilnetzbetreiber für einen zuverlässigen und sicheren Betrieb des Stromnetzes und gewährleistet einen diskriminierungsfreien Netzzugang. Das Netzgebiet der LEW Verteilnetz GmbH umfasst Bayerisch-Schwaben sowie Teile Oberbayerns. Die LEW Verteilnetz GmbH ist eine Tochtergesellschaft der Lechwerke AG (LEW).
Weitere Informationen unter www.lew-verteilnetz.de