Direkt zum Inhalt springen
Noch fehlt die Verbindung von Donau und Wanderhilfe. Nach Fertigstellung der Anlage finden die Fische an dieser Stelle den Einstieg, um vom Unterwasser ins Oberwasser zu gelangen. (LEW / Thorsten Franzisi)
Noch fehlt die Verbindung von Donau und Wanderhilfe. Nach Fertigstellung der Anlage finden die Fische an dieser Stelle den Einstieg, um vom Unterwasser ins Oberwasser zu gelangen. (LEW / Thorsten Franzisi)

Pressemitteilung -

Staustufe Gundelfingen wird für Fische durchgängig: erste von sechs Staustufen der Obere Donau Kraftwerke AG erhält eine Fischwanderhilfe

  • Lechwerke (LEW) steuert die Baumaßnahmen
  • Umgehungsgewässer wird größtenteils naturnah gestaltet
  • Inbetriebnahme der Anlage Gundelfingen im Frühjahr 2023
  • ODK investiert insgesamt 16 Millionen Euro für sechs Wanderhilfen

Die Staustufe Gundelfingen wird für Fische durchgängig. Hierfür haben die Obere Donau Kraftwerke AG (ODK) als Kraftwerkseigentümerin und LEW Wasserkraft als Betriebsführerin mit dem Bau einer Fischaufstiegsanlage begonnen. Sie ist die erste von insgesamt sechs Fischwanderhilfen, die an den Staustufen der ODK in den nächsten Jahren zwischen Oberelchingen und Faimingen gebaut wird. Sie hilft den Fischen die Wanderbarrieren zu überwinden und sichert so die Artenvielfalt.

„Durch die Errichtung der Fischwanderhilfe ist das Kraftwerk Gundelfingen für Fische und andere Wasserlebewesen wieder durchgängig passierbar. Zusätzlich finden die Tiere in den naturnah gestalteten Passagen attraktive Lebensräume. Mit der Wanderhilfe können wir den ökologischen Zustand der Donau weiter verbessern und gleichzeitig die vorhandenen Potentiale der klimafreundlichen Wasserkraft nutzen. Damit gehen am Kraftwerk Stromerzeugung aus Wasserkraft und Gewässerökologie Hand in Hand“, so Dr. Jörg Franke, Vorstand der Obere Donau Kraftwerke AG.

Kombination aus technischer und naturnaher Wanderhilfe
Im Auftrag der ODK haben hat die LEW Wasserkraft im August dieses Jahres mit der Umsetzung der Baumaßnahmen begonnen.

Die Fischwanderhilfe entsteht an der linken Uferseite der Donau und setzt sich aus mehreren Abschnitten zusammen. Dabei wird teilweise der vorhandene Entwässerungsgraben genutzt und umgestaltet.

Als Einstieg in die Fischwanderhilfe entsteht unterhalb des Kraftwerks ein sogenannter Raugerinne-Beckenpass. Dieser besteht aus terrassenförmig angeordneten Becken, die mit Steinen unterschiedlicher Größe ausgekleidet sind. Daran schließt als zweiter Abschnitt ein naturnahes Umgehungsgerinne an. In diesem Bereich entstehen mit Elementen wie Kiesflächen oder Wurzelstöcken unterschiedliche Gewässerstrukturen. Sie stellen attraktive Lebensräume für Fische und Kleinlebewesen dar und können auch als Laichhabitate dienen. Auf diesen naturnahen Abschnitt folgt ein zweiter Raugerinne-Beckenpass und schließlich ein Ausstiegsbauwerk aus Beton, um die restliche Höhendifferenz zum Oberwasser zu überwinden. Insgesamt wird die Fischwanderhilfe rund 600 Meter lang. Beim Bau arbeiten Obere Donau Kraftwerke AG und LEW Wasserkraft mit einem beauftragten Partnerunternehmen zusammen.

Die Arbeiten werden durch ein Büro für Landschaftsarchitektur begleitet und sind mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes Dillingen an der Donau und dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Nördlingen (AELF) abgestimmt. Planmäßig wird die Fischaufstiegsanlage im Februar nächsten Jahres fertiggestellt, so dass die Anlage im Frühjahr in Betrieb gehen kann.

Gundelfingens Erste Bürgermeisterin Miriam Gruß zeigt sich bei der Begehung der Fischwanderhilfe vor Ort begeistert: „Ein großes Lob an die Obere Donau Kraftwerke AG (ODK) als Auftraggeber und die LEW Wasserkraft als ausführender Part für die gute Zusammenarbeit und die zügige Bauausführung. Die Wasserkraftwerke an der Donau sind ein wichtiger Stromerzeuger in unserer Region - und das zu hundert Prozent nachhaltig sowie zu hundert Prozent aus erneuerbaren Energien. Auch für die Bürgerinnen und Bürger ist die neue Fischwanderhilfe ein Gewinn als weiteres optisches Highlight auf dem Premiumwanderweg Donauwald.“

16 Millionen Euro für Durchgängigkeit zwischen Faimingen und Oberelchingen
In den nächsten Jahren werden auch an den fünf weiteren Staustufen der ODK in Oberelchingen, Leipheim, Günzburg, Offingen und Faimingen Fischwanderhilfen gebaut. Insgesamt investiert die ODK als Kraftwerkseigentümerin bzw. die EnBW AG als Stromabnehmerin rund 16 Millionen Euro in den Bau der sechs Fischwanderhilfen.

Wichtiger Baustein der EU-Wasserrahmenrichtlinie
Die Fischwanderhilfen sind ein wichtiger Baustein für die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie, die als zentrales Kriterium die Durchgängigkeit der Flüsse für Fische und Wasserlebewesen vorgibt. LEW Wasserkraft hat in den vergangenen Jahren an ihren Kraftwerken an Iller, Günz und Wertach die Durchgängigkeit bereits hergestellt und dabei eng mit Fischerei und Naturschutz zusammengearbeitet. Die in diesen Projekten gesammelten Erfahrungen kann das Unternehmen jetzt für die Realisierung der Fischwanderhilfen an der Donau nutzen.

Bildmaterial

20221006_Fischwanderhilfe Gundelfingen_Einstieg

Bildunterschrift: Noch fehlt die Verbindung von Donau und Wanderhilfe. Nach Fertigstellung der Anlage finden die Fische an dieser Stelle den Einstieg, um vom Unterwasser ins Oberwasser zu gelangen.

Bildnachweis: LEW / Thorsten Franzisi

20221006_Fischwanderhilfe Gundelfingen_Gewässerstrukturen

Bildunterschrift: Für die Realisierung der Fischwanderhilfe werden vorhandene Gewässer einbezogen. Die Bereiche werden naturnah gestaltet, haben unterschiedliche Strukturen und bieten schließlich attraktive Lebensräume für Fische und andere Kleinlebewesen.

Bildnachweis: LEW / Thorsten Franzisi

20221006_Fischwanderhilfe Gundelfingen_Gruppenbild

Bildunterschrift: Für die erfolgreiche Umsetzung der Fischaufstiegsanlagen an der Donau ist die Einbindung aller Beteiligten wichtig. Am Donnerstag zum Pressetermin trafen sich zur Begehung der Fischaufstiegsanlage in Gundelfingen (v.r.): Günther Ruck, Vorsitzender der Fischereigenossenschaft Schwäbische Donau, Lothar Kempfle, Geschäftsführer Donautal-Aktiv e.V., Michael Bohlinger, Geschäftsführer LEW Wasserkraft, Dr. Jörg Franke, Vorstand Obere Donau Kraftwerke AG, Mirjam Steiner, Stellvertreterin des Landrats / Landratsamts Dillingen, Dr. Oliver Born, Leiter der Fischereifachberatung des Bezirks Schwaben, Tatjana Vinkovic, LEW Pressestelle, Lars Leifeld, Projektleiter LEW Wasserkraft, Harald Pröbstle, Leiter Bauamt Gemeinde Gundelfingen.

Bildnachweis: LEW / Thorsten Franzisi

Themen

Kategorien


Über das Kraftwerk Gundelfingen und ODK

Das Kraftwerk Gundelfingen gehört zu den sechs leistungsstarken Donaukraftwerken der Obere Donau Kraftwerke AG (ODK). Die Wasserkraftwerke Oberelchingen, Leipheim, Günzburg, Offingen, Gundelfingen und Faimingen erzeugen jährlich etwa 290 Millionen Kilowattstunden Strom aus erneuerbarer Energie. Mit dieser Menge können mehr als 83.000 Haushalte das ganze Jahr über mit elektrischer Energie versorgt werden. Die ODK gehört zu 60 Prozent der Rhein-Main-Donau GmbH (RMD), Landshut, und zu 40 Prozent der Energie Baden-Württemberg AG (EnBW), Stuttgart. Der erzeugte Strom wird von der EnBW AG abgenommen und vermarktet, die damit auch die Kosten der Maßnahmen trägt. Die Wasserkraftwerke werden von LEW Wasserkraft betriebsgeführt und von deren Zentralwarte in Gersthofen bei Augsburg aus ferngesteuert.

Über LEW Wasserkraft

Die LEW Wasserkraft GmbH ist ein 100-prozentiges Tochterunternehmen der Augsburger Lechwerke AG. LEW Wasserkraft unterhält und betreibt 36 Wasserkraftwerke an Donau, Günz, Iller, Lech und Wertach und gehört damit zu den führenden Wasserkraftwerksbetreibern in Bayern. Das Unternehmen erzeugt jährlich rund eine Milliarde Kilowattstunden Strom aus regenerativer Wasserkraft. Weitere Informationen unter https://wasserkraft.lew.de/.

LEW AG | Kommunikation | Schaezlerstraße 3 | 86150 Augsburg

Kontakt

Ingo Butters

Ingo Butters

Pressekontakt Pressesprecher Kommunikation +49 821 328-1673
Rufbereitschaft

Rufbereitschaft

Pressekontakt Wochenende & Feiertage +49 821 328-1651

grün, regional, digital

Die LEW-Gruppe ist als regionaler Energieversorger im Südwesten Bayerns tätig und beschäftigt rund 2.000 Mitarbeiter. LEW versorgt Privat-, Gewerbe- und Geschäftskunden sowie Kommunen mit Strom und bietet ein breites Angebot an Energielösungen. Die LEW-Gruppe betreibt das Stromverteilnetz in der Region und ist mit 36 betriebsgeführten Wasserkraftwerken einer der führenden Erzeuger von umweltfreundlicher Energie aus Wasserkraft in Bayern. In eigenen Anlagen auf Freiflächen und Gebäuden erzeugt LEW auch Strom aus Photovoltaik. Außerdem bietet LEW Produkte und Dienstleistungen in den Bereichen Netz- und Anlagenbau, Energieerzeugung, Elektromobilität und Telekommunikation an. Die LEW-Gruppe betreibt ein eigenes, über 7.000 Kilometer langes Glasfasernetz in der Region.