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Pressemitteilung -

Versorgungssicherheit verbessert: Die LEW Verteilnetz verlegt 20-kV-Mittelspannungsleitung in Ehingen

  • Zwei Kilometer neue Erdverkabelung und Modernisierung zweier Ortsnetzstationen stärken Versorgungssicherheit
  • 600 Meter Freileitung werden ab Ende 2025 abgebaut
  • Die LVN hat eine Millionen Euro investiert


Die LEW Verteilnetz (LVN) hat die Modernisierung des Stromnetzes in Ehingen vor wenigen Wochen abgeschlossen. Im Rahmen des Projekts wurden zwei neue 20-kV-Erdkabel verlegt sowie zwei Ortsnetzstationen modernisiert. Durch die Erdkabel wird die bestehende Verkabelung im Ort an zwei Stellen mit der umliegenden Freileitung verbunden. Das bisherige 600 Meter lange Teilstück der Freileitung kann deshalb ab Ende 2025 zurückgebaut werden. Mit dieser Maßnahme hat die LVN die Versorgungssicherheit in Ehingen erhöht und das Stromnetz für die zunehmende Einspeisung erneuerbarer Energien zukunftssicher aufgestellt. Insgesamt hat die LVN rund eine Million Euro in das Projekt investiert.


Ringschluss stärkt Versorgungssicherheit


Die beiden Erdkabel verbinden Ehingen in östlicher und südlicher Richtung mit der Freileitung, die den Ort versorgt. Sie schaffen so eine ringförmige Netzinfrastruktur – einen sogenannten „Ringschluss“. Ringschlüsse sind besonders gut für die Versorgungssicherheit: Kommt es zu einer Störung, kann der Strom einfach umgeleitet werden. Das erste der beiden Erdkabel ist 980 Meter lang und verläuft von der Sandbergstraße über die Hauptstraße bis zur Gartenstraße, wo es mit der bestehenden Verkabelung verbunden wurde. Das zweite, 920 Meter lange Erdkabel beginnt im Süden Ehingens, führt bis in den Ortskern und biegt an der Hauptstraße zur Kirche ab, wo es ebenfalls an das Mittelspannungsnetz Ehingens angebunden wurde.


Effiziente Bauweise in Absprache mit der Gemeinde


Größtenteils hat die LVN die Erdkabel in der sogenannten „offenen Bauweise“ verlegt. Dabei werden Kabelschutzrohre in einen etwa einen Meter tiefen Graben gelegt. Sie verhindern, dass das Kabel im Boden Schaden nimmt. Anschließend wird der Kabelgraben verfüllt und das Kabel mithilfe einer Kabelzugwinde in das Schutzrohr eingezogen.


„In Ehingen hat sich die Verlegung in offener Bauweise besonders angeboten“, erklärt Jochen Manzenrieder, zuständiger Sachgebietsleiter. „Denn neben den Erdkabeln hat Ehingen auch neue Glasfaserkabel bekommen. Wir haben uns deshalb eng mit der Gemeinde und dem dafür zuständigen Unternehmen abgestimmt. Den Boden haben wir nur einmal aufgegraben und nicht nur Schutzrohre für unsere Erdkabel, sondern auch für die neuen Glasfaserkabel verlegt. So haben wir die Beeinträchtigungen für Anwohnerinnen und Anwohner verringert.“


Modernisierung von zwei Ortsnetzstationen


Im Rahmen der Arbeiten hat die LVN auch zwei Ortsnetzstationen in den Straßen Mühlberg und Zum Burgfeld erneuert. Diese Stationen, die wie kleine Umspannwerke arbeiten, wandeln die 20-kV-Mittelspannung der Erdkabel in 0,4-kV-Niederspannung um – die Spannungsebene, die Haushalte und Straßenzüge versorgt. Die neuen Ortsnetzstationen sind nun mit digitaler Mess- und Schalttechnik ausgestattet. Dadurch kann die LVN den Netzbetrieb in Echtzeit aus der Netzleitstelle in Augsburg überwachen, Störungen schneller lokalisieren und beheben.


Transformation des Energiesystems braucht Netzausbau


Um die klimapolitischen Ziele in Bayern und Deutschland zu erreichen, muss die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien schnell und stark ansteigen. Damit der erzeugte Strom ins Netz aufgenommen und verteilt werden kann, baut die LVN die Netzinfrastruktur der Region auf allen Ebenen weiter aus. Die LEW-Gruppe setzt hierfür ein umfangreiches Investitionsprogramm um: Innerhalb von fünf Jahren plant LEW Investitionen in Höhe von rund 1,3 Milliarden Euro. Der Großteil davon fließt in den Ausbau und die Modernisierung des regionalen Stromverteilnetzes. Ein weiterer Teil fließt in Innovationsprojekte zur Digitalisierung und Smartifizierung des Stromverteilnetzes: Mit dem Pilotprojekt „Einspeisesteckdose“, das den Anschluss von Erneuerbaren-Energien-Anlagen beschleunigen soll, erprobt die LVN außerdem, wie sich der Netzausbau noch effizienter und kostengünstiger gestalten lässt.



So funktioniert das Stromnetz in Deutschland :

Das deutsche Stromnetz ist unterteilt in Übertragungsnetze (Höchstspannung) und Verteilnetze (Hochspannung, Mittelspannung und Niederspannung). Die LEW Verteilnetz ist Verteilnetzbetreiber im Südwesten Bayerns.  

 Die oft als „Stromautobahnen“ bezeichneten Übertragungsnetze dienen zur europaweiten Übertragung des Stroms. Sie nehmen Strom aus Großkraftwerken oder in den Verteilnetzen dezentral erzeugten Strom auf und transportieren diesen mit einer Höchstspannung von 380 Kilovolt (kV) zu den Verbrauchsschwerpunkten. Neu gebaut werden Hochspannungsgleichstromübertragungstrassen (HGÜ). Sie transportieren Strom über lange Distanzen mit weniger Verlusten und sollen vor allem Windstrom aus dem Norden in den Süden bringen.  

 Auf der Ebene der Verteilnetze wird der Strom in Hoch-, Mittel- und Niederspannung übertragen. Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien wird Strom zunehmend auch aus der Verteilnetzebene in das Übertragungsnetz gespeist. Mehr als 90 Prozent aller Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien sind an die Verteilnetze angeschlossen – je nach Leistung an unterschiedliche Netzebenen. 

Hochspannung (110 kV) im regionalen Verteilnetz: Hochspannungsnetze übernehmen die regionale Verteilung von Strom. Sie verbinden wichtige Netzknotenpunkte in einer Region, etwa Ballungszentren oder sehr große Industriebetriebe. Sehr große Erzeugungsanlagen, etwa Windparks, speisen auch in diese Spannungsebene ein. 

Mittelspannung (10 kV bzw. 20 kV) im regionalen Verteilnetz: Mittelspannungsnetze verbinden die kleineren Ortschaften. Auf dieser Spannungsebene erfolgt die Versorgung von Industrie- und größeren Gewerbebetrieben. Auch größere Anlagen zur Stromerzeugung speisen hier ein, etwa Windkraftanlagen oder PV-Parks. 

Niederspannung (230 bzw. 400 V) im lokalen Verteilnetz: Niederspannungsnetze sind für die Feinverteilung von Strom zuständig. Private Haushalte, kleinere Industriebetriebe, Gewerbe und Verwaltung beziehen hierüber ihren Strom beziehungsweise speisen selbst erzeugten Strom ein. Die Niederspannung entspricht damit dem „Strom aus der Steckdose“.  

Umspannwerke beziehungsweise Ortsnetzstationen bilden die Verbindung zwischen den Spannungsebenen. Sie machen den Strom für die jeweilige Spannungsebene „kompatibel“, indem sie die Spannung hoch- bzw. heruntersetzen. 

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Über LEW Verteilnetz

Die LEW Verteilnetz GmbH sorgt als regionaler Verteilnetzbetreiber für einen zuverlässigen und sicheren Betrieb des Stromnetzes und gewährleistet einen diskriminierungsfreien Netzzugang. Das Netzgebiet der LEW Verteilnetz GmbH umfasst Bayerisch-Schwaben sowie Teile Oberbayerns. Die LEW Verteilnetz GmbH ist eine Tochtergesellschaft der Lechwerke AG (LEW).

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