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Schemazeichnung: Ein zusätzlicher Transformator im Umspannwerk Balzhausen soll als so genannte "Einspeisesteckdose" ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien aufnehmen.
Schemazeichnung: Ein zusätzlicher Transformator im Umspannwerk Balzhausen soll als so genannte "Einspeisesteckdose" ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien aufnehmen.

Pressemitteilung -

Vorausschauender Netzausbau: LEW-Verteilnetz (LVN) plant Erweiterung des Umspannwerks in Balzhausen

  • Stärkung des regionalen Stromnetzes im Rahmen des Pilotprojektes „Einspeisesteckdose“
  • Zusätzlicher Transformator soll mehr Kapazität bei Aufnahme von regional erzeugtem Strom bereitstellen

LEW Verteilnetz (LVN), Betreiber des regionalen Stromverteilnetzes, plant derzeit die Erweiterung des Umspannwerks Balzhausen um einen zusätzlichen Transformator. Das Umspannwerk spielt eine wichtige Rolle in der Region, da es den Strom zwischen dem lokalen Mittelspannungsnetz (20-kV) und dem regionalen Hochspannungsnetz (110-kV) umwandelt. Der Transformator soll ausschließlich dazu dienen, den in dem Gebiet erzeugten Strom aus erneuerbaren Energien aus der Mittelspannungsebene aufzunehmen und über das Hochspannungsnetz zu verteilen.

Da der Ausbau der erneuerbaren Energien in der Region weiter stark ansteigen wird, ist die Erweiterung des Umspannwerks ein wichtiger Baustein um die Netzinfrastruktur um Balzhausen perspektivisch gut aufzustellen und Engpässen vorzubeugen. Für den neuen Transformator ist geplant, das bestehende Umspannwerk ein Stück in Richtung Norden zu erweitern. Auf dem Gelände sollen außerdem zusätzliche Schaltfelder sowie ein Schalthaus entstehen.

Pilotprojekt für vorausschauenden Netzausbau
Der zusätzliche Transformator in Balzhausen ist Teil eines gemeinsamen Pilotprojektes, der so genannten „Einspeisesteckdose“. Es handelt sich dabei um ein gemeinsames Projekt der Verteilnetzbetreiber LVN und Bayernwerk. Das Bayernwerk plant im Rahmen des Projektes Einspeisesteckdose ein ähnliches Vorhaben in Niederbayern. Grundidee ist, beim Ausbau des Stromnetzes nicht mehr wie bisher auf den Kapazitätsbedarf neuer Anlagen zur erneuerbaren Stromerzeugung zu reagieren, sondern vorausschauend zusätzliche Kapazitäten bereitzustellen. Auf diese können sich dann Betreiber großer Erzeugungsanlagen dann bewerben. Der neue Ansatz verschlankt Prozesse, in dem neue Anlagen zeitlich und räumlich gebündelt werden. Dies beschleunigt und vereinfacht die Umsetzung und spart Kosten. Die Kommunen werden bei dem Pilotprojekt eng eingebunden. Sie können den regionalen Zubau von Erzeugungsanlagen außerhalb so genannter privilegierter Flächen steuern.

„Mit der Einspeisesteckdose stellen wir als Verteilnetzbetreiber vorausschauend zusätzliche Netzkapazität zur Verfügung“, sagt Marco Wagler, Leiter Assetmanagement und Projektleiter für die Einspeisesteckdose bei LEW Verteilnetz (LVN). „Wir wollen den Netzanschluss neuer Einspeiseanlagen bündeln und Infrastruktur gezielt für mehrere Anlagen bereitstellen. So lassen sich die volkswirtschaftlichen Gesamtkosten für den Netzanschluss der Anlagen um etwa 30 Prozent senken. Das Konzept der Einspeisesteckdose ist damit ein Schritt zur schnelleren und effizienteren Umsetzung der Energiewende.“

Offizieller Projektauftakt im Sommer
Derzeit laufen erste Abstimmungsgespräche mit den vom Projekt berührten Kommunen. Parallel laufen die Vorbereitungen für den Bauantrag zur Erweiterung des Umspannwerks Balzhausen. In den nächsten Monaten werden dann bei einem offiziellen Projektauftakt die Einzelheiten für die Bereitstellung der zusätzlichen Netzkapazitäten vorgestellt. LVN investiert einen mittleren siebenstelligen Betrag in dieses Vorhaben zur vorausschauenden Stärkung des regionalen Stromnetzes.

Infokasten: So funktioniert das Stromnetz in Deutschland

Das deutsche Stromnetz ist unterteilt in Übertragungsnetze (Höchstspannung) und Verteilnetze (Hochspannung, Mittelspannung und Niederspannung). LEW Verteilnetz ist Verteilnetzbetreiber im Südwesten Bayerns.

Die oft als „Stromautobahnen“ bezeichneten Übertragungsnetze dienen zur europaweiten Übertragung des Stroms. Sie nehmen Strom aus Großkraftwerken oder in den Verteilnetzen dezentral erzeugten Strom auf und transportieren diesen mit einer Höchstspannung von 380 Kilovolt (kV) zu den Verbrauchsschwerpunkten. Neu gebaut werden Hochspannungsgleichstromübertragungstrassen (HGÜ). Sie transportieren Strom über lange Distanzen mit weniger Verlusten und sollen vor allem Windstrom aus dem Norden in den Süden bringen.

Auf der Ebene der Verteilnetze wird der Strom in Hoch-, Mittel- und Niederspannung übertragen. Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien wird Strom zunehmend auch aus der Verteilnetzebene in das Übertragungsnetz gespeist. Mehr als 90 Prozent aller Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien sind an die Verteilnetze angeschlossen – je nach Leistung an unterschiedliche Netzebenen.

Hochspannung (110 kV) im regionalen Verteilnetz: Hochspannungsnetze übernehmen die regionale Verteilung von Strom. Sie verbinden wichtige Netzknotenpunkte in einer Region, etwa Ballungszentren oder sehr große Industriebetriebe. Sehr große Erzeugungsanlagen, etwa Windparks, speisen auch in diese Spannungsebene ein.

Mittelspannung (10 kV bzw. 20 kV) im regionalen Verteilnetz: Mittelspannungsnetze verbinden die kleineren Ortschaften. Auf dieser Spannungsebene erfolgt die Versorgung von Industrie- und größeren Gewerbebetrieben. Auch größere Anlagen zur Stromerzeugung speisen hier ein, etwa Windkraftanlagen oder PV-Parks.

Niederspannung (230 V bzw. 400 V) im lokalen Verteilnetz: Niederspannungsnetze sind für die Feinverteilung von Strom zuständig. Private Haushalte, kleinere Industriebetriebe, Gewerbe und Verwaltung beziehen hierüber ihren Strom beziehungsweise speisen selbst erzeugten Strom ein. Die Niederspannung entspricht damit dem „Strom aus der Steckdose“.

Umspannwerke beziehungsweise Ortsnetzstationen bilden die Verbindung zwischen den Spannungsebenen. Sie machen den Strom für die jeweilige Spannungsebene „kompatibel“, indem sie die Spannung hoch- bzw. heruntersetzen.

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Über LEW Verteilnetz

Die LEW Verteilnetz GmbH sorgt als regionaler Verteilnetzbetreiber für einen zuverlässigen und sicheren Betrieb des Stromnetzes und gewährleistet einen diskriminierungsfreien Netzzugang. Das Netzgebiet der LEW Verteilnetz GmbH umfasst Bayerisch-Schwaben sowie Teile Oberbayerns. Die LEW Verteilnetz GmbH ist eine Tochtergesellschaft der Lechwerke AG (LEW). Weitere Informationen unter www.lew-verteilnetz.de

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Ingo Butters

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Die LEW-Gruppe ist als regionaler Energieversorger im Südwesten Bayerns tätig und beschäftigt rund 2.000 Mitarbeiter. LEW versorgt Privat-, Gewerbe- und Geschäftskunden sowie Kommunen mit Strom und bietet ein breites Angebot an Energielösungen. Die LEW-Gruppe betreibt das Stromverteilnetz in der Region und ist mit 36 betriebsgeführten Wasserkraftwerken einer der führenden Erzeuger von umweltfreundlicher Energie aus Wasserkraft in Bayern. In eigenen Anlagen auf Freiflächen und Gebäuden erzeugt LEW auch Strom aus Photovoltaik. Außerdem bietet LEW Produkte und Dienstleistungen in den Bereichen Netz- und Anlagenbau, Energieerzeugung, Elektromobilität und Telekommunikation an. Die LEW-Gruppe betreibt ein eigenes, über 7.000 Kilometer langes Glasfasernetz in der Region.