Pressemitteilung -
Abschluss der Revisionsarbeiten an Donau-Wasserkraftwerken - ODK macht Kraftwerke fit für die Energiewende und setzt auf Digitalisierung
- Nach 10 Jahren sind die umfangreichen Revisionsarbeiten an den sechs Kraftwerken der Obere Donau Kraftwerke AG (ODK) abgeschlossen
- Modernste Technik kommt zum Einsatz
Die Revisionsarbeiten an den Kraftwerken der Obere Donau Kraftwerke AG (ODK) sind abgeschlossen. Seit 2014 wurden in Gundelfingen, Offingen, Faimingen, Leipheim, Günzburg und zuletzt seit 2022 in Oberelchingen die Wasserkraftwerke entlang der Donau für rund 22 Millionen Euro saniert, modernisiert und digitalisiert. So wurden nach 60 Jahren im Dienst die zwölf Kaplanturbinen mit je rund fünf Megawatt Leistung gründlich überholt und wieder flott gemacht.
Zudem stattete die ODK die Kraftwerke mit modernster digitaler Technik aus. Das bringt Vorteile bei der Effizienz und im Führen der Anlagen. Damit sind die ODK-Kraftwerke gerüstet für die Anforderungen, die das künftige Energiesystem an die Wasserkraft stellt. Und sie bleiben weiterhin ein sicherer, zuverlässiger Lieferant umweltfreundlicher Energie in der Region.
Die Kraftwerksanlagen der ODK, gebaut zwischen 1960 und 1965, werden in regelmäßigen Abständen revisioniert. Im Zuge einer Großrevision bedeutet das umfangreiche Arbeiten an den Maschinen und Turbinen, etwa werden die Generatoren gereinigt und die Turbinen für den Dauereinsatz flott gemacht. Zudem wurden kilometerlange alte Steuerkabel entfernt und durch neue Leitungen und Glasfaser ersetzt. Dieser Prozess war entscheidend, um die Kraftwerke auf den neuesten digitalen Stand zu bringen. An allen sechs Kraftwerken fanden auch umfangreiche Modernisierungen statt. Alle Kraftwerke verfügen nun über eine vollautomatische Stauzielregelung, die den Oberwasserpegel regelt und für einen zuverlässigen Betrieb sorgt. Nicht zuletzt ermöglicht die digitale Technik einen Fernzugriff, um auf steigende Abflüsse besser und schneller zu reagieren.
Moderne Sensortechnik im Einsatz
Im Zuge der Digitalisierung der Wasserkraftwerke setzt die ODK auf modernste Sensortechnik, die jetzt die Drehzahl der Turbinen und Temperaturen erfassen. Damit können Wasserstände und Fließgeschwindigkeiten in Echtzeit überwacht und laufend Zustandsdaten erfasst werden. Diese erlauben künftig bessere und präzisere Aussagen, beispielsweise im Falle von Hochwasserszenarien. Des Weiteren unterstützen die Daten auch bei den in regelmäßigen Abständen durchgeführten Krisenübungen in Zusammenarbeit mit Feuerwehren und Wasserwacht. Auch der Einsatz von künstlicher Intelligenz wird dabei in naher Zukunft eine immer größere Rolle spielen.
Feldversuch zur Notstromversorgung mit Innovationscharakter
Während der Revisionsarbeiten an einem der Wasserkraftwerke fand ein Feldversuch unter Beteiligung mehrerer Projektpartner und Forschungseinrichtungen mit Innovationscharakter statt. Das Projekt zeigte, dass Wasserkraft den Strombedarf kritischer Infrastrukturen bei einem Stromausfall decken kann. Ziel war, den Notstrombetrieb möglichst automatisiert und ohne zusätzlichen Personaleinsatz laufen zu lassen. Wasserkraftwerk und Abnehmer laufen im so genannten Inselnetzbetrieb – also getrennt vom öffentlichen Stromnetz. Zudem konnte die Notstromversorgung per Fernsteuerung gestartet werden, ohne dass Mitarbeiter vor Ort sein mussten.
Stetige Investitionen notwendig
Neben Solar- und Windkraft ist Wasserkraft ein wesentlicher Baustein der erneuerbaren Energien. Die ODK verbessert durch die moderne Technologie und digitale Lösungen die Effizienz und Nachhaltigkeit ihrer Wasserkraftanlagen. Dr. Jörg Franke, Technischer Vorstand der Obere Donau Kraftwerke AG, ist stolz auf das Ergebnis der Revisionsarbeiten: „Unsere grundlastfähige Wasserkraft ist ein wichtiger Teamplayer in der Energiewende. Nur durch unser stetiges Engagement können wir die Modernisierungen der Kraftwerke und die digitale Aufwertung umsetzen. Dadurch bleibt unsere Kraftwerksgruppe auch für die Zukunft ein verlässlicher und sicherer Lieferant von nachhaltiger und umweltfreundlicher Energie in der Region. Mein Dank gilt dem gesamten Projektteam für die hervorragende Arbeit.“
Nötiges Know-how für die digitale Zukunft der Kraftwerke
LEW Wasserkraft, die als Betriebsführer der ODK-Kraftwerke für die Durchführung der Arbeiten zuständig war, zieht ebenfalls ein durchweg positives Fazit: „Im Rahmen der gerade abgeschlossenen Revisionsarbeiten, konnten wir wieder beweisen, dass wir ein kompetenter Partner für alle sind, die Wasserkraft betreiben“, so Michael Bohlinger, Geschäftsführer von LEW Wasserkraft. „Die Wasserkraft liefert regionale, grüne und sichere Energie und wir tragen mit unserem Know-how dazu bei, jahrzehntealte bewährte Mechanismen in eine moderne digitale Zukunft zu führen. Trotz einiger Hindernisse, die durch Corona-Pandemie und den Krieg in der Ukraine entstanden, konnten sämtliche Maßnahmen innerhalb des Zeitplans umgesetzt werden.” Bei den Revisionsarbeiten setzte LEW Wasserkraft auf die Zusammenarbeit mit lokalen und regionalen Unternehmen. Aktuell laufen noch Revisionsarbeiten an anderen Donau-Kraftwerksgruppen. Sie werden planmäßig innerhalb der nächsten zwei Jahre abgeschlossen sein.
Themen
Kategorien
Regionen
Über das Kraftwerk Faimingen und ODK
Das Kraftwerk Faimingen gehört zu den sechs leistungsstarken Donaukraftwerken der Obere Donau Kraftwerke AG (ODK). Die Wasserkraftwerke Oberelchingen, Leipheim, Günzburg, Offingen, Gundelfingen und Faimingen erzeugen jährlich etwa 280 Millionen Kilowattstunden Strom aus erneuerbarer Energie. Mit dieser Menge können mehr als 80.000 Haushalte das ganze Jahr über mit elektrischer Energie versorgt werden. Die ODK gehört zu 60 Prozent der Rhein-Main-Donau GmbH (RMD), Landshut, und zu 40 Prozent der Energie Baden-Württemberg AG (EnBW), Stuttgart. Der erzeugte Strom wird von der EnBW AG abgenommen und vermarktet, die damit auch die Kosten der Maßnahmen trägt. Die Wasserkraftwerke werden von LEW Wasserkraft betriebsgeführt und von deren Zentralwarte in Gersthofen bei Augsburg aus ferngesteuert.