Pressemitteilung -
Die LEW installiert Sensoren in den Lechauen – neue Technik liefert Daten für ökologisches Wassermanagement am Lech
Zwischen Gersthofen und Ellgau installiert die LEW derzeit moderne Messsensoren in den Lechauen. Die Geräte erfassen Temperatur, Sauerstoffgehalt und Wasserstand in künstlich geschaffenen Seitengewässern des Lechs. Die Messungen sind Teil eines langfristig angelegten Renaturierungsprojekts, mit dem die LEW den ökologischen Zustand des Lebensraums Lech in diesem Flussabschnitt gezielt weiter verbessern will. Durch mehr Wasser in den Lechauen und die Gestaltung abwechslungsreicher, flussnaher Strukturen schafft das Projekt für Fische und andere Lebewesen neue Rückzugsräume sowie stabilere Bedingungen für Flora und Fauna. Gleichzeitig soll die Versorgung mit klimafreundlichem Strom aus Wasserkraft auch bei veränderten klimatischen Bedingungen sichergestellt werden.
Echtzeitdaten für mehr Transparenz und ökologische Wirkungskontrolle
Insgesamt 16 Sensoren liefern künftig alle zehn Minuten automatisiert Echtzeitdaten. Über ein energieeffizientes LoRaWAN-Funksystem werden diese an eine zentrale Datenbank übermittelt und stehen dort – per Onlinezugang – Fachbehörden, wissenschaftlichen Partnern und Kommunen zur Verfügung. Die Daten sind Grundlage für die ökologische Bewertung, den Vergleich von Projektabschnitten und ermöglichen Rückschlüsse auf die Wirksamkeit der Maßnahmen.
„Die umfassende Messinfrastruktur hilft uns, die Auswirkungen auf den Naturraum präzise zu erfassen und das Projekt gezielt weiterzuentwickeln“, erklärt Ralf Klocke, Projektleiter bei der LEW. „Gerade in zunehmend trockenen und heißen Sommern aber auch bei Starkregenereignissen sind belastbare Daten entscheidend, um Rückzugsräume für Tiere und Pflanzen langfristig zu sichern.“
Naturschutzgerechte Installation vor Ort
Die Installation der Sensoren erfolgt mit besonderem Augenmerk auf den Schutz der naturnahen Strukturen: An den Messpunkten werden Metallrohre in den Boden eingebracht, in die anschließend die Sensoren eingesetzt werden. Gleich nach der Installation sind diese betriebsbereit und liefern Daten.
Alle beteiligten LEW-Mitarbeiter sind speziell für Arbeiten in ökologisch sensiblen Auwaldgebieten geschult. Ziel ist es, die technische Umsetzung möglichst schonend und naturverträglich zu gestalten – ohne die Boden- und Uferbereiche unnötig zu beeinträchtigen.
Wasser lenken – Wirkung entfalten
Das EU-geförderte Projekt CONTEMPO₂ folgt einem klaren Prinzip: Wasser aus dem Lechkanal wird gezielt über einen Düker in die entwickelten Seitengewässer der Lechaue geleitet und anschließend dem Lechmutterbett wieder zugeführt. In den Auwäldern sorgen Schatten und langsame Fließgeschwindigkeit dafür, dass sich das Wasser weniger aufheizt und damit mehr Sauerstoff binden kann – eine wichtige Voraussetzung für stabile, artenreiche Gewässerstrukturen.
Damit wirken die naturnahen Seitengewässer wie ökologische Klimaanlagen für die Region – ein Gewinn für Fische, Amphibien, Insekten, Pflanzen und nicht zuletzt auch für den Menschen. Insgesamt sollen entlang des Lechkanals vier Auegewässer mit zwölf Kilometern Gesamtlänge geschaffen werden.
Grundlage für Wissenschaft und Kommunikation
Die neuen Messdaten sind ein zentrales Element für die wissenschaftliche Begleitung des Projekts und ermöglichen es, die ökologische Wirksamkeit der Maßnahmen auch gegenüber der Öffentlichkeit transparent zu machen. „Gerade in einem Projekt mit vielen Beteiligten ist Transparenz wichtig – sie schafft Vertrauen und Verständnis für die Bedeutung ökologischer Maßnahmen“, betont Nicolas Liebig, Geschäftsführer des Umweltbildungszentrums Augsburg. „Wasser ist Leben – das erleben wir hier am Lech ganz konkret.“
Im Dienst von Natur und Mensch
Das Projekt will nicht nur Lebensräume verbessern, sondern auch zeigen, wie nachhaltige Wassernutzung, Energiewirtschaft und Ökologie zusammengehen können – für die Natur und die Menschen in der Region. Denn nur ein gesunder Flussraum kann seine vielfältigen Funktionen dauerhaft erfüllen: als Rückzugsort, Naherholungsgebiet, Klimapuffer – und als Ort regenerativer Energiegewinnung.
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Über die LEW
Die Lechwerke sind als regionales Energieunternehmen im Südwesten Bayerns tätig. Unter der Marke LEW werden Privat-, Gewerbe- und Geschäftskunden sowie Kommunen mit Strom versorgt. Die LEW bietet zudem ein breites Angebot an Energielösungen. Das Lechwerke-Tochterunternehmen LEW Verteilnetz (LVN) betreibt das Stromverteilnetz in der Region. Mit 36 betriebsgeführten Wasserkraftwerken ist die LEW einer der führenden Erzeuger von umweltfreundlicher Energie aus Wasserkraft in Bayern. In eigenen Anlagen auf Freiflächen und Gebäuden erzeugt die LEW auch Strom aus Photovoltaik. Außerdem bietet die LEW Produkte und Dienstleistungen in den Bereichen Netz- und Anlagenbau, Energieerzeugung, Elektromobilität und Telekommunikation an. Die Lechwerke betreiben ein eigenes, über 8.000 Kilometer langes Glasfasernetz in der Region.