Pressemitteilung -
Fit für die Energiezukunft: LEW Verteilnetz schließt Erneuerung zweier Hochspannungsleitungen zwischen Honsolgen und Landsberg ab
- Vorhaben stärkt Versorgungssicherheit und schafft Kapazitäten für mehr Strom aus Erneuerbaren
- sechs Masten im Stadtgebiet Landsberg konnten abgebaut werden
- rund 10 Millionen Euro Investitionen
Die LEW Verteilnetz GmbH (LVN), der Betreiber des regionalen Stromnetzes, hat nach knapp sechs Monaten die Erneuerung von zwei Abschnitten zweier 110-kV-Hochspannungsleitungen südlich von Landsberg abgeschlossen. Die Freileitungen waren teilweise bereits über 60 Jahre alt und hatten das Ende ihrer technischen Lebensdauer erreicht. Außerdem müssen in der gesamten Region die Übertragungskapazitäten für die weiter stark wachsende Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien erhöht werden. Deshalb kann die neue Leitung nun auch mehr Strom übertragen. Das Vorhaben stärkt damit die Versorgungssicherheit in Landsberg und den umliegenden Gemeinden und ist ein Beitrag zum Umbau des Energiesystems. LVN hat rund 10 Millionen Euro in das Projekt investiert.
Gut gerüstet für die Energiezukunft
LVN hat zwei Abschnitte der Leitungen Honsolgen-Landsberg und Schongau-Landsberg im Bestand erneuert. Bei Buchloe wurden fünf Masten der Leitung Honsolgen-Landsberg verstärkt. Auf einem acht Kilometer langen Abschnitt derselben Leitung hat LVN 15 Masten an leicht versetzten Standorten durch neue ersetzt. Südlich von Landsberg hat LVN außerdem zehn Masten der Freileitung Schongau-Landsberg erneuert, die dort teils parallel zur Leitung Honsolgen-Landsberg verlief. Auf einem 1,6 Kilometer langen Teilabschnitt hat LVN die beiden Leitungen nun auf ein Leitungsgestänge gelegt. Sechs alte Masten der Leitung Honsolgen-Landsberg im südlichen Stadtgebiet werden nun nicht mehr benötigt und können zurückgebaut werden.
„Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien steigt in der Fläche weiter stark an. Um diesen zusätzlichen Strom im Verteilnetz aufnehmen und verteilen zu können, müssen wir unser regionales Stromnetz auf allen Ebenen in kurzer Zeit massiv erweitern, auch auf der Hochspannung. Das Projekt hier im Raum Landsberg und Honsolgen ist also ein Schritt in Richtung Energiezukunft. Dank der guten und konstruktiven Zusammenarbeit mit den beteiligten Kommunen und den Behörden konnten wir dieses Projekt in relativ kurzer Zeit umsetzen. Dieses Tempo müssen wir auch bei anderen Maßnahmen erreichen, wenn der Umbau des Energiesystems erfolgreich verlaufen soll“, sagt Stefan Huggenberger, Leiter Projekte Genehmigungen Hochspannung bei LEW Verteilnetz.
Bei Arbeiten kam auch ein Helikopter zum Einsatz
Die insgesamt 25 neu gebauten Masten der Leitungen Honsolgen-Landsberg und Schongau-Landsberg wurden etwas versetzt von den bisherigen Maststandorten errichtet. Dafür wurden zunächst neue Beton-Fundamente für die Masten gegossen. Nachdem diese einige Wochen ausgehärtet hatten, konnten die neuen Masten vor Ort zusammengebaut und mittels eines Autokrans auf die Fundamente gestellt werden. Sobald die neuen Masten standen, wurden die Leiterseile eingezogen. Dafür kommen normalerweise Fahrzeuge zum Einsatz, die ein sogenanntes Vorseil von Mast zu Mast ziehen. Über solche Vorseile werden dann die einzelnen Leiterseile mittels einer Seilwinde eingezogen. Bei der Leitung Honsolgen-Landsberg hat LVN anstatt eines Fahrzeuges einen Helikopter genutzt. Dieser vereinfachte die Arbeiten und schützte die Tier- und Pflanzenwelt, da für die Arbeiten keine Fahrzeuge durch die sensible Natur fahren mussten.
Vorhaben Teil des Gesamtprojektes Lechrain-Leitung
Die Leitungserneuerung bei Landsberg ist auch Teil der umfassenden Erneuerung der sogenannten Lechrain-Leitung, einer 110-kV-Hochspannungsleitung, die von Schongau über Landsberg bis nach Merching verläuft. Die Leitung ist eine der zentralen Nord-Süd-Verbindungen im regionalen Verteilnetz. Sie spielt für die Stromversorgung der Region und für den Transport von Strom aus erneuerbaren Energien eine entscheidende Rolle. LVN plant abschnittsweise die Erneuerung der gesamten Leitung bis 2030.
Netzkunden haben von den Arbeiten nichts bemerkt. Die 110-kV-Leitungen waren während den Arbeiten abgeschaltet und die Stromversorgung durch andere Leitungen gesichert. Mittlerweile wurden die Leitungen getestet und sind in Betrieb.
Starker Netzausbau nötig für den Umbau des Energiesystems
In den kommenden Jahren wird LEW Verteilnetz das Stromnetz der Region auf allen Ebenen weiter stark ausbauen. Denn die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien wird in Deutschland schnell und stark ansteigen, um die klimapolitischen Ziele zu erreichen. Der Ausbau der Stromerzeugung muss mit dem Ausbau der Netze einhergehen, damit der Strom aufgenommen und verteilt werden kann. Insgesamt muss die Kapazität des regionalen Stromverteilnetzes bis Ende des Jahrzehnts um etwa 50 Prozent erhöht werden. Die LEW-Gruppe stockt dafür die Investitionen stark auf: Von 2023 bis 2027 plant die LEW-Gruppe mit Investitionen in Höhe von rund einer Milliarde Euro – der Großteil davon wird in den Ausbau und die Modernisierung des regionalen Stromverteilnetzes fließen.
Weitere Informationen zu diesem und anderen Vorhaben von LVN finden Sie unter www.lew-verteilnetz.de/projekte.
Infokasten: So funktioniert das Stromnetz in Deutschland
Das deutsche Stromnetz ist unterteilt in Übertragungsnetze (Höchstspannung) und Verteilnetze (Hochspannung, Mittelspannung und Niederspannung). LEW Verteilnetz ist Verteilnetzbetreiber im Südwesten Bayerns.
Die oft als „Stromautobahnen“ bezeichneten Übertragungsnetze dienen zur europaweiten Übertragung des Stroms. Sie nehmen Strom aus Großkraftwerken oder in den Verteilnetzen dezentral erzeugten Strom auf und transportieren diesen mit einer Höchstspannung von 380 Kilovolt (kV) zu den Verbrauchsschwerpunkten. Neu gebaut werden Hochspannungsgleichstromübertragungstrassen (HGÜ). Sie transportieren Strom über lange Distanzen mit weniger Verlusten und sollen vor allem Windstrom aus dem Norden in den Süden bringen.
Auf der Ebene der Verteilnetze wird der Strom in Hoch-, Mittel- und Niederspannung übertragen. Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien wird Strom zunehmend auch aus der Verteilnetzebene in das Übertragungsnetz gespeist. Mehr als 90 Prozent aller Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien sind an die Verteilnetze angeschlossen – je nach Leistung an unterschiedliche Netzebenen.
Hochspannung (110 kV) im regionalen Verteilnetz: Hochspannungsnetze übernehmen die regionale Verteilung von Strom. Sie verbinden wichtige Netzknotenpunkte in einer Region, etwa Ballungszentren oder sehr große Industriebetriebe. Sehr große Erzeugungsanlagen, etwa Windparks, speisen auch in diese Spannungsebene ein.
Mittelspannung (10 kV bzw. 20 kV) im regionalen Verteilnetz: Mittelspannungsnetze verbinden die kleineren Ortschaften. Auf dieser Spannungsebene erfolgt die Versorgung von Industrie- und größeren Gewerbebetrieben. Auch größere Anlagen zur Stromerzeugung speisen hier ein, etwa Windkraftanlagen oder PV-Parks.
Niederspannung (230 V bzw. 400 V) im lokalen Verteilnetz: Niederspannungsnetze sind für die Feinverteilung von Strom zuständig. Private Haushalte, kleinere Industriebetriebe, Gewerbe und Verwaltung beziehen hierüber ihren Strom beziehungsweise speisen selbst erzeugten Strom ein. Die Niederspannung entspricht damit dem „Strom aus der Steckdose“.
Umspannwerke beziehungsweise Ortsnetzstationen bilden die Verbindung zwischen den Spannungsebenen. Sie machen den Strom für die jeweilige Spannungsebene „kompatibel“, indem sie die Spannung hoch- bzw. heruntersetzen.
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Über LEW Verteilnetz
Die LEW Verteilnetz GmbH sorgt als regionaler Verteilnetzbetreiber für einen zuverlässigen und sicheren Betrieb des Stromnetzes und gewährleistet einen diskriminierungsfreien Netzzugang. Das Netzgebiet der LEW Verteilnetz GmbH umfasst Bayerisch-Schwaben sowie Teile Oberbayerns. Die LEW Verteilnetz GmbH ist eine Tochtergesellschaft der Lechwerke AG (LEW). Weitere Informationen unter www.lew-verteilnetz.de.