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Pressemitteilung -

Mehr Kapazität für erneuerbare Energie aus der Region: LEW Verteilnetz erweitert Umspannwerk in Balzhausen

  • Vorausschauender Netzausbau ist Teil des Pilotprojekts „Einspeisesteckdose“
  • Bauarbeiten bis Mitte nächsten Jahres

LEW Verteilnetz (LVN), Betreiber des regionalen Stromverteilnetzes, hat Ende August mit der Erweiterung des Umspannwerks in Balzhausen begonnen. Ein zusätzlicher Transformator speist ab dem nächsten Jahr ausschließlich in dem Gebiet erzeugten erneuerbaren Strom in das regionale Verteilnetz (110 kV) ein. Das Umspannwerk soll außerdem so aufgestellt sein, dass künftig weitere Kapazität dazukommen kann. LEW errichtet deshalb ab Herbst ein neues Schalthaus und neue Schaltfelder. Mit der Erweiterung des Umspannwerks stärkt LVN das Stromnetz und rüstet es für den weiter stark steigenden Ausbau der erneuerbaren Energien in der Region.

LVN erprobt vorausschauenden Netzausbau

Den zusätzlichen Transformator am Umspannwerk stellt LVN im Rahmen des Pilotprojekts Einspeisesteckdose auf. Das gemeinsame Projekt der LVN, Bayernwerk Netz und E-Bridge Consulting erprobt zum ersten Mal vorausschauenden Netzausbau. Anstatt wie bisher das Stromnetz reaktiv auf den Kapazitätsbedarf neuer Anlagen zur erneuerbaren Stromerzeugung auszubauen, stellen LVN und Bayernwerk Netz proaktiv zusätzliche Kapazitäten bereit. Auf diese Kapazität können sich Anlagenbetreiber mit ihren Projekten bewerben. Mit dem Pilotprojekt, das die beiden Verteilnetzbetreiber in ihren jeweiligen Netzgebieten umsetzen, lassen sich Anschlussanfragen für neue Anlagen bündeln. Das spart Kosten und ist insgesamt effizienter. Mit den Kommunen hat sich LVN im Vorfeld eng abgestimmt. Sie steuern den regionalen Zubau von Anlagen mit ihren Flächennutzungsplänen.

Neues 20-kV-Schalthaus und Sammelschienen

Das Umspannwerk Balzhausen erweitert LVN Richtung Norden. Dafür muss zunächst das Baufeld planiert werden. Seit Ende August tragen Baufahrzeuge die obersten Erdschichten der etwa 6000 Quadratmeter großen Fläche ab. Anschließend kann LVN Fundamente für die künftigen Anlagen, wie etwa das Gebäude für die neue 110/20-kV-Schaltanlage, errichten. Bis der Transformator der Einspeisesteckdose im Januar angeliefert wird, muss außerdem das Fundament des Trafos stehen. Die Einzelteile aus Beton liefern in den Wochen zuvor LKWs an. Auch die neuen Rohrsammelschienen, die künftig die Schaltfelder aller Transformatoren miteinander verbinden und für den Stromtransport innerhalb des Umspannwerks sorgen, werden im Herbst geliefert und bis zum Frühjahr montiert. Dann schließt LVN auch die neue Schaltanlage und den zusätzlichen Transformator am Umspannwerk an. In Betrieb gehen kann die neue Anlage im zweiten Halbjahr 2025.

Natur- und Artenschutzmaßnahmen mitgedacht

LVN hat sich bei der Planung der Erweiterung in Balzhausen eng mit der zuständigen Naturschutzbehörde abgestimmt. Gemeinsam wurden Maßnahmen ausgearbeitet, um die beanspruchte Fläche am Umspannwerk zu kompensieren – sowohl auf dem Umspannwerksgelände selbst als auch mittels des Ökokontos Unterthürheim. Bei Ökokonten handelt es sich um Gebiete, die LVN renaturieren lässt. Diese Ausgleichsflächen kann sich LVN für die Kompensation anrechnen lassen. Auf dem Umspannwerksgelände lässt LVN heimische Sträucher pflanzen und legt eine Magerwiese an. Dieser Wiesentyp ist heutzutage selten und zeichnet sich durch einen großen Blüten- und Insektenreichtum aus. So leistet LVN einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz auf dem Gelände.

Energiewende braucht Netzausbau 

Um die klimapolitischen Ziele zu erreichen, muss die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien schnell und stark ansteigen. Damit der erzeugte Strom auch aufgenommen und verteilt werden kann, wird LEW Verteilnetz die Netzinfrastruktur der Region auf allen Ebenen weiter stark ausbauen. Die LEW-Gruppe stockt deshalb die Investitionen stark auf: In den nächsten fünf Jahren sind Investitionen in Höhe von rund 1,3 Milliarden Euro geplant – der Großteil davon wird in den Ausbau und die Modernisierung des regionalen Stromverteilnetzes fließen. 

Weitere Informationen zum Projekt Einspeisesteckdose der LVN finden Sie hier: https://www.lew-verteilnetz.de...

Weitere Informationen zu LVN finden Sie unter www.lew-verteilnetz.de. 


Zusatzinfo: So funktioniert das Stromnetz in Deutschland  

Das deutsche Stromnetz ist unterteilt in Übertragungsnetze (Höchstspannung) und Verteilnetze (Hochspannung, Mittelspannung und Niederspannung). LEW Verteilnetz ist Verteilnetzbetreiber im Südwesten Bayerns.  

Die oft als „Stromautobahnen“ bezeichneten Übertragungsnetze dienen zur europaweiten Übertragung des Stroms. Sie nehmen Strom aus Großkraftwerken oder in den Verteilnetzen dezentral erzeugten Strom auf und transportieren diesen mit einer Höchstspannung von 380 Kilovolt (kV) zu den Verbrauchsschwerpunkten. Neu gebaut werden Hochspannungsgleichstromübertragungstrassen (HGÜ). Sie transportieren Strom über lange Distanzen mit weniger Verlusten und sollen vor allem Windstrom aus dem Norden in den Süden bringen.  

Auf der Ebene der Verteilnetze wird der Strom in Hoch-, Mittel- und Niederspannung übertragen. Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien wird Strom zunehmend auch aus der Verteilnetzebene in das Übertragungsnetz gespeist. Mehr als 90 Prozent aller Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien sind an die Verteilnetze angeschlossen – je nach Leistung an unterschiedliche Netzebenen. 

Hochspannung (110 kV) im regionalen Verteilnetz: Hochspannungsnetze übernehmen die regionale Verteilung von Strom. Sie verbinden wichtige Netzknotenpunkte in einer Region, etwa Ballungszentren oder sehr große Industriebetriebe. Sehr große Erzeugungsanlagen, etwa Windparks, speisen auch in diese Spannungsebene ein. 

Mittelspannung (10 kV bzw. 20 kV) im regionalen Verteilnetz: Mittelspannungsnetze verbinden die kleineren Ortschaften. Auf dieser Spannungsebene erfolgt die Versorgung von Industrie- und größeren Gewerbebetrieben. Auch größere Anlagen zur Stromerzeugung speisen hier ein, etwa Windkraftanlagen oder PV-Parks. 

Niederspannung (230 bzw. 400 V) im lokalen Verteilnetz: Niederspannungsnetze sind für die Feinverteilung von Strom zuständig. Private Haushalte, kleinere Industriebetriebe, Gewerbe und Verwaltung beziehen hierüber ihren Strom beziehungsweise speisen selbst erzeugten Strom ein. Die Niederspannung entspricht damit dem „Strom aus der Steckdose“.  

Umspannwerke beziehungsweise Ortsnetzstationen bilden die Verbindung zwischen den Spannungsebenen. Sie machen den Strom für die jeweilige Spannungsebene „kompatibel“, indem sie die Spannung hoch- bzw. heruntersetzen.

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Über LEW Verteilnetz

Die LEW Verteilnetz GmbH sorgt als regionaler Verteilnetzbetreiber für einen zuverlässigen und sicheren Betrieb des Stromnetzes und gewährleistet einen diskriminierungsfreien Netzzugang. Das Netzgebiet der LEW Verteilnetz GmbH umfasst Bayerisch-Schwaben sowie Teile Oberbayerns. Die LEW Verteilnetz GmbH ist eine Tochtergesellschaft der Lechwerke AG (LEW).
Weitere Informationen unter www.lew-verteilnetz.de

Kontakt

Ingo Butters

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Pressekontakt Pressesprecher Kommunikation +49 821 328-1673
Rufbereitschaft

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Pressekontakt Wochenende & Feiertage +49 821 328-1651

grün, regional, digital

Die LEW-Gruppe ist als regionaler Energieversorger im Südwesten Bayerns tätig und beschäftigt rund 2.000 Mitarbeiter. LEW versorgt Privat-, Gewerbe- und Geschäftskunden sowie Kommunen mit Strom und bietet ein breites Angebot an Energielösungen. Die LEW-Gruppe betreibt das Stromverteilnetz in der Region und ist mit 36 betriebsgeführten Wasserkraftwerken einer der führenden Erzeuger von umweltfreundlicher Energie aus Wasserkraft in Bayern. In eigenen Anlagen auf Freiflächen und Gebäuden erzeugt LEW auch Strom aus Photovoltaik. Außerdem bietet LEW Produkte und Dienstleistungen in den Bereichen Netz- und Anlagenbau, Energieerzeugung, Elektromobilität und Telekommunikation an. Die LEW-Gruppe betreibt ein eigenes, über 7.000 Kilometer langes Glasfasernetz in der Region.