Pressemitteilung -
Mehr Kapazität für erneuerbare Energien: LEW Verteilnetz liefert Transformator ins Umspannwerk Ellgau
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch, den 25.09.2024, hat LEW Verteilnetz (LVN) einen 110/20-kV-Transformator auf das Gelände des Umspannwerks Ellgau anliefern lassen. Der Transformator hat eine Leistung von 20 Megavoltampere (MVA) und ersetzt ein älteres Modell, das LVN altersbedingt ausmustert. Der Transformator ist deutlich leistungsstärker als sein Vorgänger.
Das Umspannwerk Ellgau spielt eine wichtige Rolle bei der Stromversorgung der umliegenden Gemeinden. Denn Transformatoren im Umspannwerk wandeln die elektrische Spannung zwischen den verschiedenen Spannungsebenen (Hoch- und Mittelspannung) um. Mit dem Transformator ist das Umspannwerk auch in Zukunft gerüstet, um die zusätzlichen Strommengen durch die wachsende Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien in der Region aufzunehmen.
Der rund acht Meter lange, drei Meter breite und vier Meter hohe Transformator wiegt etwa 55 Tonnen und wurde per Schwerlasttransport angeliefert. In einem sogenannten Ringtausch hat LVN den Transformator aus dem Umspannwerk in Wertingen anliefern lassen, welches ebenfalls ein leistungsfähigeres Modell erhält. Um den Straßenverkehr so wenig wie möglich zu beeinträchtigen, legte der Spezialtransport den größten Teil der Strecke in der Nacht zurück, bis er am frühen Mittwochmorgen dieser Woche am Umspannwerksstandort im Osten von Ellgau ankam.
Nach der Anlieferung auf das Umspannwerksgelände wurde der Transformator mittels eines Krans auf eine sogenannte Ölauffangwanne gesetzt und dort gelagert. Ölauffangwannen schützen das Erdreich und das Grundwasser, denn Sie verhindern, dass aus dem Transformator austretendes Öl in den Boden sickert. Im Oktober wird der neue Transformator angeschlossen und in Betrieb genommen. Stromkunden merken davon nichts – während der Bauarbeiten ist die Versorgung durch einen weiteren 110/20-kV-Trafo am Umspannwerk gesichert.
Energiewende braucht Netzausbau
Um die gesetzlich verankerten klimapolitischen Ziele zu erreichen, muss die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien schnell und stark ansteigen. Damit der erzeugte Strom auch aufgenommen und verteilt werden kann, muss LEW Verteilnetz deshalb die Netzinfrastruktur der Region auf allen Ebenen weiter umfangreich ausbauen. Die LEW-Gruppe stockt deshalb die Investitionen stark auf: In den nächsten fünf Jahren plant die LEW-Gruppe mit Investitionen in Höhe von rund 1,3 Milliarde Euro – der Großteil davon wird in den Ausbau und die Modernisierung des regionalen Stromverteilnetzes fließen.
Weitere Informationen zum Verteilnetzbetreiber LVN finden Sie aufwww.lew-verteilnetz.de.
So funktioniert das Stromnetz in Deutschland
Das deutsche Stromnetz ist unterteilt in Übertragungsnetze (Höchstspannung) und Verteilnetze (Hochspannung, Mittelspannung und Niederspannung). LEW Verteilnetz ist Verteilnetzbetreiber im Südwesten Bayerns.
Die oft als „Stromautobahnen“ bezeichneten Übertragungsnetze dienen zur europaweiten Übertragung des Stroms. Sie nehmen Strom aus Großkraftwerken oder in den Verteilnetzen dezentral erzeugten Strom auf und transportieren diesen mit einer Höchstspannung von 380 Kilovolt (kV) zu den Verbrauchsschwerpunkten. Neu gebaut werden Hochspannungsgleichstromübertragungstrassen (HGÜ). Sie transportieren Strom über lange Distanzen mit weniger Verlusten und sollen vor allem Windstrom aus dem Norden in den Süden bringen.
Auf der Ebene der Verteilnetze wird der Strom in Hoch-, Mittel- und Niederspannung übertragen. Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien wird Strom zunehmend auch aus der Verteilnetzebene in das Übertragungsnetz gespeist. Mehr als 90 Prozent aller Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien sind an die Verteilnetze angeschlossen – je nach Leistung an unterschiedliche Netzebenen.
Hochspannung (110 kV) im regionalen Verteilnetz: Hochspannungsnetze übernehmen die regionale Verteilung von Strom. Sie verbinden wichtige Netzknotenpunkte in einer Region, etwa Ballungszentren oder sehr große Industriebetriebe. Sehr große Erzeugungsanlagen, etwa Windparks, speisen auch in diese Spannungsebene ein.
Mittelspannung (10 kV bzw. 20 kV) im regionalen Verteilnetz: Mittelspannungsnetze verbinden die kleineren Ortschaften. Auf dieser Spannungsebene erfolgt die Versorgung von Industrie- und größeren Gewerbebetrieben. Auch größere Anlagen zur Stromerzeugung speisen hier ein, etwa Windkraftanlagen oder PV-Parks.
Niederspannung (230 V bzw. 400 V) im lokalen Verteilnetz: Niederspannungsnetze sind für die Feinverteilung von Strom zuständig. Private Haushalte, kleinere Industriebetriebe, Gewerbe und Verwaltung beziehen hierüber ihren Strom beziehungsweise speisen selbst erzeugten Strom ein. Die Niederspannung entspricht damit dem „Strom aus der Steckdose“.
Umspannwerke beziehungsweise Ortsnetzstationen bilden die Verbindung zwischen den Spannungsebenen. Sie machen den Strom für die jeweilige Spannungsebene „kompatibel“, indem sie die Spannung hoch- bzw. heruntersetzen.
Themen
Kategorien
Regionen
Über LEW Verteilnetz
Die LEW Verteilnetz GmbH sorgt als regionaler Verteilnetzbetreiber für einen zuverlässigen und sicheren Betrieb des Stromnetzes und gewährleistet einen diskriminierungsfreien Netzzugang. Das Netzgebiet der LEW Verteilnetz GmbH umfasst Bayerisch-Schwaben sowie Teile Oberbayerns. Die LEW Verteilnetz GmbH ist eine Tochtergesellschaft der Lechwerke AG (LEW).
Weitere Informationen unter www.lew-verteilnetz.de