Pressemitteilung -
Mehr Kapazität für grünen Strom: LEW Verteilnetz hat 20-kV-Erdkabel zwischen Oberauerbach und Stetten verlegt
- Erdkabel stärkt regionales Stromnetz und Versorgungssicherheit
- LVN hat 770.000 Euro investiert
LEW Verteilnetz (LVN), Betreiber des regionalen Stromnetzes, hat in den letzten Monaten ein neues 20-kV-Erdkabel zwischen Oberauerbach und Stetten verlegt. Die Arbeiten hatten im Juni letzten Jahres begonnen und wurden kürzlich fertiggestellt. Mit dem neuen Kabel stärkt LVN die Versorgungssicherheit der Region, entlastet das regionale Mittelspannungsnetz und stellt die Netzinfrastruktur für die zusätzliche Einspeisung erneuerbarer Energien zukunftssicher auf. LVN hat insgesamt 770.000 Euro in das Projekt investiert.
Neues Kabel macht Netze stärker und sicherer
Das neue Erdkabel ist 3,2 Kilometer lang und verläuft vom Umspannwerk in Oberauerbach nach Süden wo es die Autobahn und die Bahnlinie unterquert. In Stetten endet das Kabel in einer Trafostation, die es mit dem bestehenden 20-kV-Mittelspannungsnetz verbindet.
Schon heute produzieren in der Region viele dezentrale Erzeugungsanlagen, wie etwa Solarparks, erneuerbare Energie und speisen diese in die lokalen Stromnetze ein. Die neue Verkabelung zwischen Oberauerbach und Stetten erhöht die Kapazität des Stromnetzes und ermöglicht so die Aufnahme und Verteilung der steigenden Mengen an grünem Strom. Außerdem stärkt das Erdkabel die Versorgungssicherheit der Gemeinden.
Verschiedene Verfahren der Kabelverlegung im Einsatz
Je nach örtlichen Gegebenheiten verwendet LVN verschiedene Verfahren zur Erdkabelverlegung. Zwischen Oberauerbach und Stetten hat LVN das Kabel im Kabelgraben und mittels Horizontalspülbohrungen verlegt.
Bei der Verlegung im Kabelgraben wird ein Graben mit etwa einem Meter Tiefe ausgehoben. In den Graben legt das Bauteam Kabelschutzrohre. Sie verhindern, dass das Kabel im Boden beschädigt wird. Der Kabelgraben wird anschließend verfüllt und das Kabel mithilfe einer Kabelzugwinde in das Schutzrohr eingezogen. Wenn die Verlegung im offenen Graben nicht möglich ist, zum Beispiel wenn das Erdkabel Straßen oder Bäche unterqueren muss, kommt das Spülbohrverfahren zum Einsatz. Ein Bohrkopf mittels Gestänge bohrt dabei einen Schacht zwischen Start- und Zielgrube. In diesen Schacht wird anschließend das Kabelschutzrohr eingezogen.
Netzausbau für Umbau des Energiesystems wichtig
Etwa 100.000 Anlagen produzieren im LVN-Netzgebiet erneuerbaren Strom. Um die klimapolitischen Ziele in Bayern und Deutschland zu erreichen, wird diese Zahl voraussichtlich weiter steigen. Mehr Stromerzeugung allein reicht aber nicht aus. Um den erneuerbaren Strom einspeisen und transportieren zu können, braucht es auch einen konsequenten Ausbau der Stromnetze. Ihre Kapazität muss bis Ende dieses Jahrzehnts um etwa 50 Prozent steigen. Deshalb plant die LEW-Gruppe bis 2027 Investitionen von rund eine Milliarde Euro, wovon der Großteil in den Ausbau und die Modernisierung des Stromverteilnetzes fließt.
Infokasten: So funktioniert das Stromnetz in Deutschland
Das deutsche Stromnetz ist unterteilt in Übertragungsnetze (Höchstspannung) und Verteilnetze (Hochspannung, Mittelspannung und Niederspannung). LEW Verteilnetz ist Verteilnetzbetreiber im Südwesten Bayerns.
Die oft als „Stromautobahnen“ bezeichneten Übertragungsnetzedienen zur europaweiten Übertragung des Stroms. Sie nehmen Strom aus Großkraftwerken oder in den Verteilnetzen dezentral erzeugten Strom auf und transportieren diesen mit einer Höchstspannung von 380 Kilovolt (kV) zu den Verbrauchsschwerpunkten. Neu gebaut werden Hochspannungsgleichstromübertragungstrassen (HGÜ). Sie transportieren Strom über lange Distanzen mit weniger Verlusten und sollen vor allem Windstrom aus dem Norden in den Süden bringen.
Auf der Ebene der Verteilnetze wird der Strom in Hoch-, Mittel- und Niederspannung übertragen. Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien wird Strom zunehmend auch aus der Verteilnetzebene in das Übertragungsnetz gespeist. Mehr als 90 Prozent aller Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien sind an die Verteilnetze angeschlossen – je nach Leistung an unterschiedliche Netzebenen.
Hochspannung (110 kV) im regionalen Verteilnetz: Hochspannungsnetze übernehmen die regionale Verteilung von Strom. Sie verbinden wichtige Netzknotenpunkte in einer Region, etwa Ballungszentren oder sehr große Industriebetriebe. Sehr große Erzeugungsanlagen, etwa Windparks, speisen auch in diese Spannungsebene ein.
Mittelspannung (10 kV bzw. 20 kV) im regionalen Verteilnetz: Mittelspannungsnetze verbinden die kleineren Ortschaften. Auf dieser Spannungsebene erfolgt die Versorgung von Industrie- und größeren Gewerbebetrieben. Auch größere Anlagen zur Stromerzeugung speisen hier ein, etwa Windkraftanlagen oder PV-Parks.
Niederspannung (230 V bzw. 400 V) im lokalen Verteilnetz: Niederspannungsnetze sind für die Feinverteilung von Strom zuständig. Private Haushalte, kleinere Industriebetriebe, Gewerbe und Verwaltung beziehen hierüber ihren Strom beziehungsweise speisen selbst erzeugten Strom ein. Die Niederspannung entspricht damit dem „Strom aus der Steckdose“.
Umspannwerke beziehungsweise Ortsnetzstationen bilden die Verbindung zwischen den Spannungsebenen. Sie machen den Strom für die jeweilige Spannungsebene „kompatibel“, indem sie die Spannung hoch- bzw. heruntersetzen.
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Über LEW Verteilnetz
Die LEW Verteilnetz GmbH sorgt als regionaler Verteilnetzbetreiber für einen zuverlässigen und sicheren Betrieb des Stromnetzes und gewährleistet einen diskriminierungsfreien Netzzugang. Das Netzgebiet der LEW Verteilnetz GmbH umfasst Bayerisch-Schwaben sowie Teile Oberbayerns. Die LEW Verteilnetz GmbH ist eine Tochtergesellschaft der Lechwerke AG (LEW). Weitere Informationen unter www.lew-verteilnetz.de.