Pressemitteilung -
Sonniges Pfingstwetter sorgt für Stromrekord bei LEW Verteilnetz (LVN): Höchstwert bei Einspeisung aus dem regionalen Stromverteilnetz in europäisches Übertragungsnetz
- Einspeisung aus erneuerbaren Energien im LVN-Netz überstieg Stromverbrauch um bis zu 1,8 Gigawatt
- Weiterer Hochlauf der Erneuerbaren macht Ausbau des Stromverteilnetzes notwendig
- Umbau des Energiesystems so effizient wie möglich realisieren
- LEW Energiemonitor macht Stromerzeugung und -verbrauch in Bayerisch-Schwaben transparent
Mit einer Leistung von rund 1,8 Gigawatt wurde am Pfingstmontag gegen 13:45 Uhr Strom aus dem regionalen Verteilnetz von LVN in das europäische Übertragungsnetz gespeist. Dies ist ein neuer Rekordwert. Solche Einspeisungen aus dem Verteilnetz in das europäische Übertragungsnetz treten auf, wenn die gesamte Einspeisung aus erneuerbaren Energien in das Stromverteilnetz den momentanen Bedarf übersteigt. Da im LVN-Verteilnetz die Photovoltaik die mit Abstand leistungsstärkste Erzeugungsart ist, sind diese Einspeisungen stark wetterabhängig.
Erneuerbare decken Strombedarf zu mehr als 90 Prozent bei LVN
Aufs Jahr gerechnet finden diese Einspeisungen bei LEW Verteilnetz (LVN) inzwischen an mehr als jedem zweiten Tag statt – mit immer höheren Leistungswerten. Die bisherige Leistungsspitze bei der Einspeisung aus dem Verteilnetz in das Übertragungsnetz hatte LVN am Pfingstwochenende 2023 verzeichnet. Dieser Wert wurde nun um 165 Megawatt übertroffen. Insgesamt speisen in das Netz von LVN rund 110.000 Erneuerbare-Energien-Anlagen mit einer maximalen Gesamtleistung von rund 3,5 Gigawatt Strom ein. Dies liegt schon jetzt deutlich über der Netzhöchstlast von rund 1,8 Gigawatt – also dem maximalen gleichzeitigen Strombedarf im LVN-Netz.
Rechnerisch hat die Einspeisung aus erneuerbaren Energien 2023 mehr als 90 Prozent des Strombedarfs aller an das LEW-Verteilnetz angeschlossenen Stromkunden, einschließlich großer Industrieunternehmen, gedeckt. Das liegt weit über dem Bundesdurchschnitt von etwa 52 Prozent. Gleichwohl erfordern die klimapolitischen Vorgaben einen weiteren, enormen Zubau bei den erneuerbaren Energien: für das LVN-Netzgebiet um den Faktor vier bis fünf bis zur Klimaneutralität. Rechnerisch gesehen speist inzwischen alle 300 Meter eine EEG-Anlage Ökostrom in das LEW Verteilnetz. Damit zählt LEW Verteilnetz zu den Netzbetreibern mit der höchsten Anlagendichte in Deutschland. LVN betreibt das regionale Stromverteilnetz in weiten Teilen Bayerisch-Schwabens sowie in Teilen Oberbayerns.
Smartifizierung sowie neue Ansätze bei Netzbetrieb und -ausbau
Um diese starke Zunahme der regionalen Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien abbilden zu können, ist ein erheblicher Ausbau des regionalen Stromverteilnetzes notwendig. Allein bis zum Ende dieses Jahrzehnts muss die bestehende Netzinfrastruktur um etwa 50 Prozent erweitert werden. „Der Transformationsbedarf ist enorm“, sagt Josef Wagner, Geschäftsführer bei LEW Verteilnetz. „Es gilt, den Umbau des Energiesystems so effizient wie möglich zu realisieren und die volkswirtschaftlichen Gesamtkosten insgesamt zu dämpfen. Deshalb verfolgen wir neue Ansätze im Betrieb sowie beim Ausbau des Netzes und treiben die Smartifizierung der gesamten Infrastruktur voran.“
Vorausschauenden Netzausbau stärken
Ein wichtiger Faktor ist die Stärkung des vorausschauenden Netzausbaus. Bisher sehen die gesetzlichen Regelungen vor, dass jede Erzeugungsanlage beim Netzanschluss einzeln betrachtet werden muss. LEW Verteilnetz verfolgt mit der so genannten Einspeisesteckdose einen neuen Ansatz: In einem Netzgebiet mit entsprechenden Leistungsreserven baut LVN zusätzliche Kapazität zur Einspeisung erneuerbarer Energien auf. Diese können dann die Betreiber großer Anlagen als Anschlusspunkt zum Stromnetz nutzen. Das Vorhaben wird demnächst der breiten Öffentlichkeit vorgestellt.
Schnellere Genehmigungsverfahren wichtig
„Auch für dieses Vorhaben müssen wir den gesetzlichen und regulatorischen Rahmen weiterentwickeln. Dafür setzen wir uns in unseren Gesprächen mit Politik und Regulierung ein“, sagt Josef Wagner. „Wir brauchen eine Vereinfachung von Regulierung und weniger Bürokratie. Wichtig sind zudem die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren beim Leitungsbau sowie eine bessere Synchronisierung des Zubaus der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien mit dem notwendigen Netzausbau, zum Beispiel durch eine auf klimapolitische Ziele abgestimmte PV-Freiflächenplanung in den Kommunen.“
LEW Energiemonitor zeigt Energiesituation für Bayerisch-Schwaben
Wie viel Strom aktuell erzeugt und verbraucht wird, zeigt der LEW Energiemonitor. Das Online-Tool ist bereits bei mehreren Städten und Landkreisen der Region im Einsatz. Es liefert übersichtlich aufbereitete Daten zur Stromerzeugung und -verbrauch für das jeweilige Gebiet: Nahezu in Echtzeit ist erkennbar, wie viel Prozent des Strombedarfs durch regional erzeugten Strom aus erneuerbaren Quellen gedeckt wird. Für das Gebiet, das LEW Verteilnetz im Regierungsbezirk Bayerisch-Schwaben als Netzbetreiber abdeckt, hat LEW den LEW Energiemonitor freigeschaltet. Der LEW Energiemonitor Bayerisch-Schwaben ist zugänglich unter:
https://energiemonitor.lew.de/lew-schwaben
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Über LEW Verteilnetz
Die LEW Verteilnetz GmbH sorgt als regionaler Verteilnetzbetreiber für einen zuverlässigen und sicheren Betrieb des Stromnetzes und gewährleistet einen diskriminierungsfreien Netzzugang. Das Netzgebiet der LEW Verteilnetz GmbH umfasst Bayerisch-Schwaben sowie Teile Oberbayerns. Die LEW Verteilnetz GmbH ist eine Tochtergesellschaft der Lechwerke AG (LEW).
Weitere Informationen unter www.lew-verteilnetz.de