Pressemitteilung -
Umbau des Energiesystems: LEW treibt Energiewende in der Region voran
- Rekordinvestitionen von 1,3 Milliarden Euro innerhalb von fünf Jahren
- Höchststand bei Neueinstellungen
- Potenziale bei Innovation und Digitalisierung nutzen
- gemeinsame Kraftanstrengung aller gesellschaftlichen und politischen Akteure notwendig
Die Energiewende im Südwesten Bayerns läuft auf Hochtouren: Die Transformation umfasst neben dem massiven Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien auch den Aus- und Umbau der Stromnetze, die Flexibilisierung des Stromverbrauchs, neue Speichertechnologien sowie die Verbesserung der Energieeffizienz.
Derzeit speisen Ökostromanlagen mit einer Leistung von 3,5 Gigawatt in das Verteilnetz von LEW ein. Um Klimaneutralität zu erreichen, wird dieser Wert um ein Vielfaches steigen. Neben der Stromversorgung müssen gleichzeitig auch der Wärme- und der Verkehrssektor klimaneutral gestaltet werden.
„Die Transformation ist eine Jahrhundertaufgabe”, sagt LEW-Vorstand Christian Barr. „Wir sind fest entschlossen, den Umbau des Energiesystems in der Region weiter voranzutreiben. Unser Leitbild dabei ist: grün, regional, digital”. Auf der Jahrespressekonferenz 2024 erläuterte das Unternehmen, wie LEW den Umbau des regionalen Energiesystems weiter beschleunigen will.
Allein im Geschäftsjahr 2023 hat die LEW-Gruppe insgesamt 226 Millionen Euro investiert – so viel wie noch nie in der über 120-jährigen Geschichte des Unternehmens.
Innerhalb von fünf Jahren plant LEW weitere Investitionen von 1,3 Milliarden Euro. Auch die Neueinstellungen erreichten 2023 mit 284 neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen historischen Höchststand. Die heimische Wirtschaft profitiert ebenfalls vom Wachstumskurs der LEW-Gruppe: Im vergangenen Jahr gingen Aufträge mit einem Volumen von über 90 Millionen Euro an Unternehmen der Region.
Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien
Die Wurzeln von LEW liegen in der Wasserkraft. Jedes Jahr liefern die 36 von LEW betriebenen Wasserkraftwerke rund eine Milliarde Kilowattstunden CO2-freien Strom. Das entspricht dem jährlichen Strombedarf von mehr als 300.000 Haushalten. Außerdem übernimmt LEW wichtige Zusatzfunktionen wie etwa den Hochwasserschutz. „Als Vorreiter der nachhaltigen Wasserkraft investieren wir kontinuierlich in Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerökologie sowie in die Modernisierung und technologische Weiterentwicklung der Anlagen“, sagt LEW-Vorstand Dietrich Gemmel. Dabei kommen auch neue digitale Technologien zum Einsatz – etwa künstliche Intelligenz für die Erzeugungsprognose.
Im Bereich der Photovoltaik (PV) hat LEW die eigene Erzeugungskapazität innerhalb eines Jahres von 11 auf rund 26 Megawatt peak erhöht. Neu im Portfolio ist unter anderem ein großer PV-Park in Leutkirch im Allgäu. Weitere große PV-Projekte in der Region werden gerade umgesetzt oder sind in Planung. Über die Genossenschaft LEW BürgerEnergie können sich Bürgerinnen und Bürger an vielen PV-Projekten von LEW finanziell beteiligen und damit von der Energiewende profitieren.
Dekarbonisierungspartner für Unternehmen, Kommunen und Haushalte
Neben der Stromwende sind die Wärme- und Verkehrswende unverzichtbare Bausteine für eine klimaneutrale Region. LEW bietet umfassende Unterstützung für die Energiewende vor Ort. Für Kommunen und Geschäftskunden realisieren die Energiespezialisten integrierte und innovative Energielösungen, die Strom, Wärme und Mobilität miteinander verbinden.
Für Privatkunden bietet LEW ein breites Portfolio an Produkten und Dienstleistungen für die Energiewende zu Hause: von Ökostrom, Solarpaketen und Wärmepumpen bis hin zu Batteriespeichern und Ladelösungen für Elektroautos in Eigenheimen und Tiefgaragen. „Die LEW-Gruppe deckt die gesamte Wertschöpfungskette ab und ist der Energiepartner für die grüne, digitale Energiewelt. Dabei haben wir die Interessen der Region, unserer Kundinnen und Kunden fest im Blick“, sagt Dietrich Gemmel.
Stromverteilnetz als zentrale Plattform der Energiewende in der Region
Mehr als 100.000 Erzeugungsanlagen – vor allem Photovoltaikanlagen, aber auch Wasserkraft-, Biomasse- sowie Windkraftanlagen – sind inzwischen an das LEW-Verteilnetz angeschlossen. Ihre gesamte Erzeugung hat 2023 rechnerisch fast 90 Prozent des Strombedarfs aller an das Verteilnetz angeschlossenen Stromkunden gedeckt. Der Wert liegt damit weit über dem Bundesdurchschnitt von etwa 52 Prozent.
Die Anforderungen an die Infrastruktur sind deshalb schon heute enorm und werden weiter steigen. Innerhalb weniger Jahre haben sich die Anmeldezahlen neuer Erzeugungsanlagen vervielfacht: 2023 verzeichnete LEW Verteilnetz 25.000 Anmeldungen für neue PV-Anlagen unterschiedlichster Größenklassen. Rechnerisch gesehen wird inzwischen alle 300 Meter Ökostrom in das LEW-Verteilnetz eingespeist. Damit zählt LEW Verteilnetz zu den Netzbetreibern mit der höchsten Anlagendichte in Deutschland.
Bis zum Ende dieses Jahrzehnts muss die bestehende Netzinfrastruktur um etwa 50 Prozent erweitert werden. Um Klimaneutralität zu erreichen, ist in den Folgejahren ein weiterer erheblicher Netzausbau notwendig.
„Der Transformationsbedarf ist enorm. Wir müssen ihn so effizient wie möglich realisieren. Neben dem Ausbau von Leitungen und Anlagen gilt es, die Transparenz und Steuerbarkeit im System durch Smartifizierung zu erhöhen. Um die geänderten Anforderungen zu meistern, sind neue Lösungen gefragt. LEW Verteilnetz entwickelt sich vom Netzbetreiber zum innovativen Systemmanager der Energiewende“, sagt Christian Barr.
LEW Verteilnetz verfolgt diese neuen Ansätze in mehreren Projekten, etwa zur Beschleunigung und Optimierung der Netzanbindung neuer, großer Erzeugungsanlagen. Im Projekt FLAIR – „Flexible Anlagen intelligent regeln“, wiederum hat ein LVN-Team in Zusammenarbeit mit Wissenschaft und Industrie einen Algorithmus entwickelt, der es ermöglicht, den Verbrauch von Wallboxen oder Wärmepumpen auf die lokale Erzeugungssituation abzustimmen und so die lokalen Netzressourcen optimal zu nutzen. Um Netzstabilität im größeren Maßstab geht es beim dezentralen Netzbooster, der in Kooperation mit Amprion und E.ON entsteht. Durch den Einsatz von dezentral im Verteilnetz angeschlossenen Batteriemodulen mit einer Gesamtleistung von 250 Megawatt sollen Leitungen im Übertragungsnetz von Amprion höher ausgelastet und teure Redispatch-Maßnahmen reduziert werden. Zusätzlich wird in dem Projekt untersucht, wie die Speicher im regionalen Verteilnetz zur Optimierung der Leitungsauslastung beitragen können.
Nachhaltigkeit geht nur digital
Ein nachhaltiges und bezahlbares Energiesystem ist nur durch den Einsatz digitaler Technologien möglich. Dazu ist eine leistungsfähige IT-Infrastruktur notwendig. LEW TelNet, das Telekommunikationsunternehmen von LEW, sorgt mit einem über 7.000 Kilometer langen Glasfasernetz für eine hochwertige digitale Vernetzung der Region und bietet ein breites Spektrum digitaler Dienste an.
Mit dem neuen LEW Green Data Center entsteht derzeit in Augsburg ein Leuchtturmprojekt, das die Themen Digitalisierung, Regionalität und Klimaschutz unter einem Dach vereint. Mit seinem energieeffizienten und klimaschonenden Betrieb ist das grüne Rechenzentrum das erste seiner Art in der Region. Es bietet Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen die Möglichkeit, ihre Server-Infrastruktur in eine nachhaltige IT-Umgebung auszulagern und so aktiv ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Die Vermarktungsphase für das LEW Green Data Center läuft, Ende des Jahres ist die Inbetriebnahme geplant.
Gemeinsam anstehende Aufgaben angehen
Der Umbau des Energiesystems ist stark von den politischen Leitplanken abhängig. Deshalb kommt es entscheidend auf die weitere Verbesserung der politischen Rahmenbedingungen an. Beispielsweise, indem Regulierungen vereinfacht, Genehmigungsprozesse vor allem beim Leitungsbau beschleunigt sowie PV- und Netzausbau besser koordiniert werden. „Es ist an der Zeit, gemeinsam die Rahmenbedingungen so anzupassen, dass sie einen erfolgreichen, zügigen und wirtschaftlichen Umbau unseres Energiesystems möglich machen“, sagt Christian Barr.
Einen weiteren Schlüssel für eine erfolgreiche Energiewende sieht LEW in Zusammenarbeit und Vernetzung auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene. „Nur durch den Austausch von Erfahrungen, die gemeinsame Entwicklung neuer Technologien und die intelligente energiewirtschaftliche Vernetzung von Regionen und Ländern werden wir die Herausforderungen bewältigen. Wir arbeiten an der grünen, regionalen und digitalen Zukunft im Südwesten Bayerns. Als Partner der Region bereitet LEW den Weg in die nachhaltige Zukunft“, so Dietrich Gemmel. „Diesen Weg sollten wir gemeinsam gehen.
Links
- O-Ton Christian Barr: Wie ist die Region bei der Energiewende aufgestellt?
- O-Ton Christian Barr: Welche Herausforderungen stellen sich beim Umbau des Energiesystems?
- O-Ton Dietrich Gemmel: Wofür stehen die Begriff grün-regional-digital bei LEW?
- O-Ton Dietrich Gemmel: Was bedeutet Nachhaltigkeit für LEW?
Themen
Kategorien
Regionen
Über LEW
Die LEW-Gruppe ist als regionaler Energieversorger im Südwesten Bayerns tätig und beschäftigt rund 2.000 Mitarbeiter. LEW versorgt Privat-, Gewerbe- und Geschäftskunden sowie Kommunen mit Strom und bietet ein breites Angebot an Energielösungen. Die LEW-Gruppe betreibt das Stromverteilnetz in der Region und ist mit 36 betriebsgeführten Wasserkraftwerken einer der führenden Erzeuger von umweltfreundlicher Energie aus Wasserkraft in Bayern. In eigenen Anlagen auf Freiflächen und Gebäuden erzeugt LEW auch Strom aus Photovoltaik. Außerdem bietet LEW Produkte und Dienstleistungen in den Bereichen Netz- und Anlagenbau, Energieerzeugung, Elektromobilität und Telekommunikation an. Die LEW-Gruppe betreibt ein eigenes, über 7.000 Kilometer langes Glasfasernetz in der Region.