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Für die Verlegung des 20-kV-Erdkabels zwischen Rennertshofen und Trugenhofen kommt unter anderen das so genannte Pflugverfahren zum Einsatz, wie hier das Beispielbild aus dem Sommer zeigt.
Für die Verlegung des 20-kV-Erdkabels zwischen Rennertshofen und Trugenhofen kommt unter anderen das so genannte Pflugverfahren zum Einsatz, wie hier das Beispielbild aus dem Sommer zeigt.

Pressemitteilung -

Stärkung des regionalen Mittelspannungsnetzes: LEW Verteilnetz ersetzt Freileitung zwischen Rennertshofen und Trugenhofen durch ein Erdkabel und rüstet Ortsnetzstation digital auf

  • Investitionen in Höhe von 580.000 Euro

Die LEW Verteilnetz GmbH (LVN), Betreiber des regionalen Stromnetzes, verlegt derzeit ein 20-kV-Erdkabel zwischen Rennertshofen und Trugenhofen. Das neue Erdkabel hat eine Länge von knapp drei Kilometern und ersetzt die bisherige Freileitung zwischen den Ortschaften. Mit dem neuen Kabel stärkt LVN die Versorgungssicherheit der Region und macht die Netzinfrastruktur vor Ort fit für die zusätzliche Einspeisung erneuerbarer Energien. LVN investiert 580.000 Euro in das Projekt. Die Bauarbeiten sollen bis Frühjahr nächsten Jahres abgeschlossen sein. Nach der Fertigstellung des Erdkabels baut LVN die bisherige Freileitung ab.

Neues Kabel macht Netze stärker und sicherer
Das neue Erdkabel hat eine höhere Kapazität als die alte Freileitung und kann damit mehr Strom übertragen. Das ist wichtig, da nahe Rennertshofen neue Anlagen zur erneuerbaren Stromerzeugung, etwa Photovoltaikanlagen, geplant sind. Nur durch eine leistungsstarke Netzinfrastruktur kann die weiter steigende Menge an grünem Strom aufgenommen und weiter transportiert werden.

Kabel folgt Verlauf der Mohnheimer Straße
Das Kabel beginnt am Umspannwerk Rennertshofen, folgt dem Verlauf der Monheimer Straße und biegt dann Richtung Trugenhofen ab. Südlich von Trugenhofen führt die Erdverkabelung bis zu einem neuen Stahlrohrmast. Dort verbindet LVN das 20-kV-Kabel mit einer bestehenden Freileitung. Einen zweiten, deutlich kleineren Abschnitt des neuen Kabels verlegt LVN entlang der Trugenhofener Straße von Rennertshofen bis zur Fuchsmühle.

Verschiedene Verfahren der Kabelverlegung im Einsatz
Je nach den örtlichen Gegebenheiten verwendet LVN verschiedene Verfahren zur Kabelverlegung: ein Pflugverfahren, die Verlegung im Kabelgraben oder Horizontalspülbohrungen. Beim Pflugverfahren zieht ein Zugfahrzeug, wie etwa ein Traktor, eine Kabelpflugmaschine und schafft so einen Graben. Eine an der Kabelpflugmaschine angebrachte Kabelseilwinde zieht zeitgleich das Erdkabel in den Graben ein. Die Pflugmaschine glättet den Boden beim Weiterfahren automatisch, so dass der Graben nicht manuell aufgefüllt werden muss. Das macht das Verfahren besonders effizient. Das Pflugverfahren benötigt allerdings einiges an Platz und kommt nur außerhalb von Ortschaften zum Einsatz.
Wo nicht genügend Platz vorhanden ist, verlegt LVN das neue Kabel in einem Kabelgraben: Dabei wird ein Graben in etwa einem Meter Tiefe ausgehoben und darin ein Schutzrohr verlegt. Der Kabelgraben wird anschließend verfüllt und das Kabel mithilfe eines Vorseils über eine Kabelseilwinde in das Schutzrohr eingezogen. Um Hindernisse wie Straßen zu unterqueren, verwendet LVN zudem das Horizontalspülbohrverfahren. Hierbei wird ein Tunnel unter der Straße gebohrt, um anschließend Schutzrohr und Kabel einzuziehen.

LVN erneuert Ortsnetzstation
Zwischen Rennertshofen und Trugenhofen, nahe des Wanderstegs über die Ussel, modernisiert LVN auch eine Ortsnetzstation. Ortsnetzstationen arbeiten wie kleine Umspannwerke: Sie wandeln die 20-kV Mittelspannung in 0,4-kV Niederspannung um. LVN rüstet die Ortsnetzstation nun mit digitaler Schalt- und Messtechnik aus. So lassen sich die Daten zum Stromfluss in Echtzeit ablesen. Dadurch kann LVN etwa in einem Störungsfall Fehler schnell erkennen und beheben. Die digitale Technik erleichtert den Netzbetrieb und stärkt damit die regionale Versorgungssicherheit.

Starker Netzausbau für Umbau des Energiesystems
Bereits heute speisen etwa 100.000 Anlagen erneuerbaren Strom in das LEW Verteilnetz. Aufgrund der klimapolitischen Ziele in Bayern und Deutschland wird diese Zahl schnell weiter steigen. Damit dieser erneuerbare Strom auch in das Verteilnetz eingespeist und transportiert werden kann, muss der Ausbau der Stromerzeugung mit einem konsequenten Ausbau der Stromnetze einhergehen. Insgesamt muss die Kapazität des regionalen Stromverteilnetzes von LVN bis Ende dieses Jahrzehnts um etwa 50 Prozent steigen. Deshalb plant die LEW-Gruppe zwischen 2023 und 2027 Investitionen von rund einer Milliarde Euro, von denen ein Großteil in den Ausbau und die Modernisierung des Stromverteilnetzes fließt.

Infokasten: So funktioniert das Stromnetz in Deutschland
Das deutsche Stromnetz ist unterteilt in Übertragungsnetze (Höchstspannung) und Verteilnetze (Hochspannung, Mittelspannung und Niederspannung). LEW Verteilnetz ist Verteilnetzbetreiber im Südwesten Bayerns.

Die oft als „Stromautobahnen“ bezeichneten Übertragungsnetzedienen zur europaweiten Übertragung des Stroms. Sie nehmen Strom aus Großkraftwerken oder in den Verteilnetzen dezentral erzeugten Strom auf und transportieren diesen mit einer Höchstspannung von 380 Kilovolt (kV) zu den Verbrauchsschwerpunkten. Neu gebaut werden Hochspannungsgleichstromübertragungstrassen (HGÜ). Sie transportieren Strom über lange Distanzen mit weniger Verlusten und sollen vor allem Windstrom aus dem Norden in den Süden bringen.

Auf der Ebene der Verteilnetze wird der Strom in Hoch-, Mittel- und Niederspannung übertragen. Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien wird Strom zunehmend auch aus der Verteilnetzebene in das Übertragungsnetz gespeist. Mehr als 90 Prozent aller Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien sind an die Verteilnetze angeschlossen – je nach Leistung an unterschiedliche Netzebenen.

Hochspannung (110 kV) im regionalen Verteilnetz: Hochspannungsnetze übernehmen die regionale Verteilung von Strom. Sie verbinden wichtige Netzknotenpunkte in einer Region, etwa Ballungszentren oder sehr große Industriebetriebe. Sehr große Erzeugungsanlagen, etwa Windparks, speisen auch in diese Spannungsebene ein.

Mittelspannung (10 kV bzw. 20 kV) im regionalen Verteilnetz: Mittelspannungsnetze verbinden die kleineren Ortschaften. Auf dieser Spannungsebene erfolgt die Versorgung von Industrie- und größeren Gewerbebetrieben. Auch größere Anlagen zur Stromerzeugung speisen hier ein, etwa Windkraftanlagen oder PV-Parks.

Niederspannung (230 V bzw. 400 V) im lokalen Verteilnetz: Niederspannungsnetze sind für die Feinverteilung von Strom zuständig. Private Haushalte, kleinere Industriebetriebe, Gewerbe und Verwaltung beziehen hierüber ihren Strom beziehungsweise speisen selbst erzeugten Strom ein. Die Niederspannung entspricht damit dem „Strom aus der Steckdose“.

Umspannwerke beziehungsweise Ortsnetzstationen bilden die Verbindung zwischen den Spannungsebenen. Sie machen den Strom für die jeweilige Spannungsebene „kompatibel“, indem sie die Spannung hoch- bzw. heruntersetzen.

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Über LEW Verteilnetz

Die LEW Verteilnetz GmbH sorgt als regionaler Verteilnetzbetreiber für einen zuverlässigen und sicheren Betrieb des Stromnetzes und gewährleistet einen diskriminierungsfreien Netzzugang. Das Netzgebiet der LEW Verteilnetz GmbH umfasst Bayerisch-Schwaben sowie Teile Oberbayerns. Die LEW Verteilnetz GmbH ist eine Tochtergesellschaft der Lechwerke AG (LEW). Weitere Informationen unter www.lew-verteilnetz.de.

Kontakt

Dr. Thomas Renz

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Pressekontakt Leiter Kommunikation +49 821 328-1862
Ingo Butters

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Pressekontakt Pressesprecher Kommunikation +49 821 328-1673
Rufbereitschaft

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Innovativ, zukunftsorientiert und umweltfreundlich

Die LEW-Gruppe ist als regionaler Energieversorger im Südwesten Bayerns tätig und beschäftigt rund 1.900 Mitarbeiter. Wir setzen auf regionale Identität, Klima- und Umweltschutz sowie wirtschaftliche Entwicklung.