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Freuen sich über die erfolgreiche Umsetzung der Bachmuscheln in der Wörnitz: (v.l.) Tauchermeister Sebastian Lappler von der LEW Tauchergruppe und Biologe Olav König. (Bild: LEW / Thorsten Franzisi)
Freuen sich über die erfolgreiche Umsetzung der Bachmuscheln in der Wörnitz: (v.l.) Tauchermeister Sebastian Lappler von der LEW Tauchergruppe und Biologe Olav König. (Bild: LEW / Thorsten Franzisi)

Pressemitteilung -

Bachmuscheln erfolgreich umgesiedelt – Projekt Donaupromenade kann umgesetzt werden

Das Projekt Donaupromenade, das eine sichere Verbindung zwischen der bestehenden Promenade und der Altstadtinsel Ried schaffen soll, ist heute einen wichtigen Schritt vorangekommen. Taucher von LEW Wasserkraft haben die Bachmuscheln im Mündungsgebiet der Wörnitz geborgen und erfolgreich umgesiedelt. Diese Aktion, die in enger Abstimmung mit der Stadt Donauwörth und den Naturschutzbehörden stattfand, ist ein zentraler Bestandteil der Vorbereitungen für das Bauprojekt „CityRiver“.

Beziehung zwischen Menschen und Fluss stärken
“CityRiver” verfolgt das Ziel, Stadt und Fluss näher zusammenzubringen. Ein zentraler Bestandteil ist ein neuer Fußgängerweg, der am linken Ufer der Wörnitz zwischen der Kaibachmündung und der Einmündung der Wörnitz in die Donau entstehen soll. Aktuell endet der Weg abrupt, was ein Sicherheitsrisiko für Fußgängerinnen, Fußgänger und Radfahrende darstellt. Nach Fertigstellung des Weges wird die Donau für die Bevölkerung künftig einfacher und sicher zugänglich. Entlang eines 125 Meter langen Abschnitts wird das Ufer befestigt und naturnah gestaltet, um den Fluss als Naherholungsgebiet erlebbar zu machen.

Schonende Umsiedlung der Bachmuschel durch LEW-Tauchergruppe
Die Bauarbeiten erfordern eine temporäre Zuwegung, die Eingriffe in den sensiblen Gewässerabschnitt mit sich bringt. Um den Schutz der dort lebenden Bachmuscheln zu gewährleisten, wurden diese nun vor Beginn der Maßnahmen geborgen und in geeignete Gewässerabschnitte oberhalb der Bauzone umgesetzt.

Da das händische Absammeln der Muscheln in der Wörnitz nicht möglich war – die Schalen der Muscheln sind trittempfindlich, der Gewässergrund ist mit Feinsediment bedeckt und die Sicht wird durch Sedimentaufwirbelungen stark beeinträchtigt – übernahmen speziell ausgebildete Taucher von LEW Wasserkraft die Bergung. Sie durchsuchten einen 125 Meter langen Abschnitt der Wörnitz mit einer Gesamtfläche von 875 Quadratmetern. Dabei wurden die Tiere unter Wasser in ein schützendes Netz gesammelt und vorsichtig in mit Vlies ausgekleidete Thermoboxen transportiert, um Schäden an der empfindlichen Schale zu verhindern. Anschließend setzten die Taucher die Muscheln in den zuvor ausgewählten Gewässerabschnitt der Wörnitz zurück.

Als Biologe hat Olav König das Konzept zur Bergung der Muscheln erarbeitet: „Ich freue mich, dass bei der heutigen Umsetzung alles nach Plan gelaufen ist und die Tiere so schonend wie möglich in einen anderen Gewässerabschnitt umgesetzt werden konnten.“

Umweltschutz im Fokus
„Die Bergung der Bachmuscheln zeigt, dass wir bei all unseren Maßnahmen den Umwelt- und Naturschutz fest im Blick haben. Das gilt im Besonderen für das Projekt CityRiver, mit dem wir den Lebensraum der Fische in der Donau aufwerten wollen", erklärt Ralf Klocke, Projektleiter bei LEW Wasserkraft. So sollen neben den Menschen in Donauwörth auch die Wasserlebewesen von den Maßnahmen profitieren. „Ziel ist es, die ökologische Situation der Donau im Stadtgebiet zu verbessern und gleichzeitig den Fluss als Naherholungsgebiet zu etablieren“.

Oberbürgermeister Jürgen Sorré unterstreicht: „Mit der geplanten Baumaßnahme schaffen wir eine attraktive und sichere Verbindung zwischen Donaupromenade und Altstadtinsel Ried. Gleichzeitig setzen wir ein starkes Zeichen für nachhaltiges Handeln. Die schonende Umsiedlung der Bachmuschel zeigt, wie ökologische Verantwortung und Stadtentwicklung Hand in Hand gehen können. Unser Dank gilt LEW Wasserkraft für die gute Zusammenarbeit.“

Förderung durch das EU-Programm LIFE
Nach der erfolgreichen Umsiedlung der Großmuscheln kann nun mit dem Bau des Fuß- und Radwegs begonnen werden.

Das Projekt CityRiver läuft bis Ende 2025 und wird von LIFE, einem Programm der EU für Umwelt, Naturschutz und Klimapolitik dem größten Umwelt-Förderprogramm, gefördert. Die Gesamtkosten für das Vorhaben belaufen sich auf rund vier Millionen Euro. Die EU übernimmt 55 Prozent der förderfähigen Kosten, bis zu 1,44 Millionen Euro. An der Planung und Durchführung des Pilotprojekts sind neben der Stadt Donauwörth und LEW Wasserkraft auch die Mittlere Donau Kraftwerke AG (der Eigentümer des Wasserkraftwerks Donauwörth), die Technische Universität München, die Universität Innsbruck, der Fischereiverband Schwaben und die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt mit dem Aueninstitut Neuburg beteiligt.

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Über LEW Wasserkraft

Die LEW Wasserkraft GmbH ist ein 100-prozentiges Tochterunternehmen der Augsburger Lechwerke AG. LEW Wasserkraft unterhält und betreibt 36 Wasserkraftwerke an Donau, Günz, Iller, Lech und Wertach und gehört damit zu den führenden Wasserkraftwerksbetreibern in Bayern. Das Unternehmen erzeugt jährlich rund eine Milliarde Kilowattstunden Strom aus regenerativer Wasserkraft. LEW Wasserkraft beschäftigt rund 150 Mitarbeiter. Der Unternehmenssitz liegt in Augsburg.

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