Pressemitteilung -
Fit für die Erneuerbaren: LVN modernisiert Umspannwerk Obergünzburg
•Neues, fernsteuerbares Schalthaus und digitale Leittechnik
•Rund 2,8 Millionen Euro Investitionen
•Ökologische Aufwertung des Geländes
Die LEW Verteilnetz GmbH (LVN), der Betreiber des Stromverteilnetzes in der Region, hat mit der Erneuerung des Umspannwerks in Obergünzburg begonnen. Ein Großteil der Anlagentechnik ist bereits über 40 Jahre alt und wird nun gegen moderne Technik ausgetauscht. Das Umspannwerk Obergünzburg wandelt die elektrische Spannung zwischen dem regionalen Hochspannungsnetz (110 kV) und dem lokalen Mittelspannungsnetz (20 kV) um. Damit spielt das Umspannwerk eine wichtige Rolle für die Stromversorgung in Obergünzburg, den umliegenden Gemeinden und der ortsansässigen Industrie. Mit Investitionen von rund 2,8 Millionen Euro macht LVN das Umspannwerk fit für die Energiezukunft.
Neues 20-kV-Schalthaus und digitale Leittechnik für 110-kV-Anlage
Im Rahmen der Erneuerungsarbeiten baut LVN ein neues 20-kV-Schalthaus. Die bisherige 20-kV-Schaltanlage hat das Ende ihrer technischen Lebensdauer erreicht und wird gegen eine neue, gasisolierte Schaltanlage ausgetauscht. Diese ist durch ihre Isolation nicht nur sicherer, sondern auch wesentlich kompakter als die alte. Außerdem verfügt sie über mehrere Reserve-Felder. So ist sichergestellt, dass das Umspannwerk auch künftig genug freie Kapazitäten für die weiter steigende Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien in der Region hat.
LVN modernisiert zudem die sogenannte Sekundärtechnik der vier 110-kV-Schaltfelder im Umspannwerk sowie die Leittechnik im gesamten Umspannwerk. Dafür baut LVN für jedes Feld einen neuen Schutzschrank. Die darin befindlichen Feldleit- und Schutzgeräte überwachen, schützen und steuern das gesamte Umspannwerk. Ein neues Zentralleitgerät kommuniziert mit den einzelnen Feldern und übermittelt die Daten künftig an die zentrale Netzleitstelle von LVN. „Bisher wurden die Meldungen aller Schaltfelder zentral im Umspannwerk gesammelt und an unsere Netzleitstelle übermittelt. Durch die neue Leittechnik werden die Daten bereits auf Feldebene in den Schutzschränken gesammelt. So können wir mit weit weniger Leitungsaufwand mehr Daten übermitteln und das Umspannwerk effizienter steuern“, erklärt LVN-Projektleiter Tobias Bleis.
Naturschutzmaßnahmen auf dem Gelände
LVN nimmt die Erneuerungsmaßnahmen auch zum Anlass, das Umspannwerksgelände ökologisch aufzuwerten. Im Rahmen des Projekts „Insektenfreundliches Günztal“ der Stiftung Kulturlandschaft Günztal werden Mikrohabitate für Kleintiere und Insekten auf dem Umspannwerksgelände in Obergünzburg angelegt. Diese Biotope bieten kleineren Lebewesen ideale Voraussetzungen, um Nahrung zu finden, und leisten dadurch einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt.
Die Erneuerung des Umspannwerks findet im laufenden Betrieb statt. Stromkunden merken von den Arbeiten nichts. LVN plant die Arbeiten bis Ende nächsten Jahres abzuschließen.
Weitere Informationen zum Verteilnetzbetreiber LVN finden Sie unter
www.lew-verteilnetz.de.
Info-Kasten: So funktioniert das Stromnetz in Deutschland
Das deutsche Stromnetz ist unterteilt in Übertragungsnetze (Höchstspannung) und Verteilnetze (Hochspannung, Mittelspannung und Niederspannung).
Die oft als „Stromautobahnen“ bezeichneten Übertragungsnetze nehmen den in den Großkraftwerken produzierten Strom auf und transportieren diesen mit einer Höchstspannung von 380 Kilovolt (kV) über lange Entfernungen zu den Verbrauchsschwerpunkten.
Auf der Ebene der Verteilnetze wird der Strom in Hoch-, Mittel- und Niederspannung übertragen. Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien wird Strom zunehmend auch auf der Verteilnetzebene in das Übertragungsnetz zurückgespeist.
Hochspannung (110 kV) im regionalen Verteilnetz: Hochspannungsnetze übernehmen die regionale Verteilung von Strom. Sie verbinden wichtige Netzknotenpunkte in einer Region, etwa Ballungszentren oder sehr große Industriebetriebe.
Mittelspannung (10 kV bzw. 20 kV) im regionalen Verteilnetz: Mittelspannungsnetze verbinden die kleineren Ortschaften. Auf dieser Spannungsebene erfolgt die Versorgung von Industrie- und größeren Gewerbebetrieben.
Niederspannung (230 V bzw. 400 V) im lokalen Verteilnetz: Niederspannungsnetze sind für die Feinverteilung von Strom zuständig. Private Haushalte, kleinere Industriebetriebe, Gewerbe und Verwaltung beziehen hierüber ihren Strom. Die Niederspannung entspricht damit dem „Strom aus der Steckdose“.
Umspannwerke beziehungsweise die Ortsnetzstationen und Trafohäuschen bilden die Verbindung zwischen den Spannungsebenen. Sie machen den Strom für die jeweilige Spannungsebene „kompatibel“, indem sie die Spannung hoch- bzw. heruntersetzen.
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Mit Investitionen in Höhe von rund 2,8 Millionen Euro modernisiert LEW Verteilnetz das Umspannwerk Obergünzburg. (LVN / Tobias Bleis)
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