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Pressemitteilung -

Neue 20-kV-Erdverkabelung stärkt Netzinfrastruktur: LEW Verteilnetz schließt Arbeiten zwischen Pfaffenhofen und Niederhausen ab

  • Erdkabel und moderne Ortsnetzstationen verstärken bestehendes Mittelspannungsnetz
  • Investition von rund 800.000 €


LEW Verteilnetz (LVN), Betreiber des regionalen Stromverteilnetzes, hat die neue 20-kV-Verkabelung zwischen Pfaffenhofen und Niederhausen fertiggestellt. Zusätzlich zu dem neuen Erdkabel hat LVN drei Ortsnetzstationen in Pfaffenhofen, Marienfried und Niederhausen modernisiert. Die Maßnahmen erhöhen die Versorgungssicherheit weiter und tragen dazu bei, dass in Zukunft noch mehr Strom aus erneuerbaren Energien in das Stromnetz eingespeist werden kann.

Neues Erdkabel entlastet bestehendes Mittelspannungsnetz

Seit Juli liefen die Arbeiten, um das neue, etwa einen Kilometer lange Erdkabel zu verlegen. Es verläuft in Pfaffenhofen von der Ortsnetzstation Zum Eichholz entlang der Marienfriedstraße bis nach Marienfried. Von der Ortsnetzstation nördlich des Pilgerheims geht es weiter entlang der Niederhausener Straße und endet an der Ortsnetzstation am Bachweg in Niederhausen. Es entlastet die bestehende 20-kV-Freileitung, die derzeit Pfaffenhofen, Beuren und Niederhausen, und über eine kurze Anbindung auch Marienfried versorgt.

Unterschiedliche Methoden zur Kabelverlegung

LVN hat das neue Kabel mit zwei unterschiedlichen Verfahren verlegt. Bis nach Marienfried wurde in der sogenannten „offenen Bauweise“ verlegt. Dabei werden Kabelschutzrohre in einen etwa einen Meter tiefen Graben gelegt. Sie verhindern, dass das Kabel im Boden Schaden nimmt. Anschließend wird der Kabelgraben verfüllt und das Kabel mithilfe einer Kabelzugwinde in das Schutzrohr eingezogen.

Entlang der Niederhauser Straße kam das Pflugverfahren zum Einsatz. Hierbei lockert eine selbstfahrende Kabelpflugmaschine den Boden in der nötigen Tiefe auf und verlegt zeitgleich das neue Erdkabel.


Modernisierung von drei Ortsnetzstationen

Im Rahmen der Arbeiten hat LVN auch drei Ortsnetzstationen erneuert. Diese arbeiten wie kleine Umspannwerke, in denen Transformatoren die 20-kV-Mittelspannung des Erdkabels in 0,4 kV Niederspannung umwandeln – die Spannungsebene, die Haushalte und Straßenzüge versorgt.

Die Ortsnetzstation in Niederhausen hat LVN durch eine neue digitale ersetzt und die Stationen in Marienfried und Pfaffenhofen modernisiert. Alle Stationen enthalten nun digitale Mess- und Schalttechnik. Sascha Schäfer, Leiter Netzbetrieb Illertissen, erklärt den Vorteil: „Die neuen Ortsnetzstationen ermöglichen es uns, den Netzbetrieb in Echtzeit von unserer zentralen Netzleitstelle in Augsburg aus zu überwachen. Auch Störungen können wir so schneller lokalisieren und teilweise direkt aus der Zentrale beheben. Das spart Zeit und Kosten.“


Letzte Verkabelungen bis Ende des Monats

Derzeit verbindet LVN das neue Erdkabel mit der bestehenden Verkabelung und den modernisierten Stationen. Die Arbeiten sollen bis Ende Oktober final abgeschlossen sein. LVN investiert insgesamt etwa 800.000 Euro, um die Netzinfrastruktur sicher aufzustellen.


Verstärkter Netzausbau für Transformation des Energiesystems 

Um die klimapolitischen Ziele in Bayern und Deutschland zu erreichen, muss die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien schnell und stark ansteigen. Damit der erzeugte Strom ins Netz aufgenommen und verteilt werden kann, baut LVN die Netzinfrastruktur der Region auf allen Ebenen weiter aus. Die LEW-Gruppe setzt hierfür ein umfangreiches Investitionsprogramm um: In den kommenden fünf Jahren plant LEW Investitionen in Höhe von rund 1,3 Milliarden Euro. Der Großteil davon fließt in den Ausbau und die Modernisierung des regionalen Stromverteilnetzes. Ein weiterer Teil fließt in Innovationsprojekte zur Digitalisierung und Smartifizierung des Stromverteilnetzes: Mit dem Pilotprojekt „Einspeisesteckdose“, das den Anschluss von Erneuerbaren-Energien-Anlagen beschleunigen soll, erprobt LVN, wie sich der Netzbetrieb noch effizienter und kostengünstiger für Netzkunden gestalten lässt.


So funktioniert das Stromnetz in Deutschland :

Das deutsche Stromnetz ist unterteilt in Übertragungsnetze (Höchstspannung) und Verteilnetze (Hochspannung, Mittelspannung und Niederspannung). LEW Verteilnetz ist Verteilnetzbetreiber im Südwesten Bayerns.

Die oft als „Stromautobahnen“ bezeichnetenÜbertragungsnetze dienen zur europaweiten Übertragung des Stroms. Sie nehmen Strom aus Großkraftwerken oder in den Verteilnetzen dezentral erzeugten Strom auf und transportieren diesen mit einer Höchstspannung von 380 Kilovolt (kV) zu den Verbrauchsschwerpunkten. Neu gebaut werden Hochspannungsgleichstromübertragungstrassen (HGÜ). Sie transportieren Strom über lange Distanzen mit weniger Verlusten und sollen vor allem Windstrom aus dem Norden in den Süden bringen. 

Auf der Ebene der Verteilnetze wird der Strom in Hoch-, Mittel- und Niederspannung übertragen. Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien wird Strom zunehmend auch aus der Verteilnetzebene in das Übertragungsnetz gespeist. Mehr als 90 Prozent aller Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien sind an die Verteilnetze angeschlossen – je nach Leistung an unterschiedliche Netzebenen.

Hochspannung (110 kV) im regionalen Verteilnetz: Hochspannungsnetze übernehmen die regionale Verteilung von Strom. Sie verbinden wichtige Netzknotenpunkte in einer Region, etwa Ballungszentren oder sehr große Industriebetriebe. Sehr große Erzeugungsanlagen, etwa Windparks, speisen auch in diese Spannungsebene ein.

Mittelspannung (10 kV bzw. 20 kV)im regionalen Verteilnetz: Mittelspannungsnetze verbinden die kleineren Ortschaften. Auf dieser Spannungsebene erfolgt die Versorgung von Industrie- und größeren Gewerbebetrieben. Auch größere Anlagen zur Stromerzeugung speisen hier ein, etwa Windkraftanlagen oder PV-Parks.

Niederspannung (230 bzw. 400 V) im lokalen Verteilnetz: Niederspannungsnetze sind für die Feinverteilung von Strom zuständig. Private Haushalte, kleinere Industriebetriebe, Gewerbe und Verwaltung beziehen hierüber ihren Strom beziehungsweise speisen selbst erzeugten Strom ein. Die Niederspannung entspricht damit dem „Strom aus der Steckdose“.

Umspannwerke beziehungsweise Ortsnetzstationen bilden die Verbindung zwischen den Spannungsebenen. Sie machen den Strom für die jeweilige Spannungsebene „kompatibel“, indem sie die Spannung hoch- bzw. heruntersetzen. 

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Über LEW Verteilnetz

Die LEW Verteilnetz GmbH sorgt als regionaler Verteilnetzbetreiber für einen zuverlässigen und sicheren Betrieb des Stromnetzes und gewährleistet einen diskriminierungsfreien Netzzugang. Das Netzgebiet der LEW Verteilnetz GmbH umfasst Bayerisch-Schwaben sowie Teile Oberbayerns. Die LEW Verteilnetz GmbH ist eine Tochtergesellschaft der Lechwerke AG (LEW).

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Ingo Butters

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grün, regional, digital

Die LEW-Gruppe ist als regionaler Energieversorger im Südwesten Bayerns tätig und beschäftigt rund 2.000 Mitarbeiter. LEW versorgt Privat-, Gewerbe- und Geschäftskunden sowie Kommunen mit Strom und bietet ein breites Angebot an Energielösungen. Die LEW-Gruppe betreibt das Stromverteilnetz in der Region und ist mit 36 betriebsgeführten Wasserkraftwerken einer der führenden Erzeuger von umweltfreundlicher Energie aus Wasserkraft in Bayern. In eigenen Anlagen auf Freiflächen und Gebäuden erzeugt LEW auch Strom aus Photovoltaik. Außerdem bietet LEW Produkte und Dienstleistungen in den Bereichen Netz- und Anlagenbau, Energieerzeugung, Elektromobilität und Telekommunikation an. Die LEW-Gruppe betreibt ein eigenes, über 7.000 Kilometer langes Glasfasernetz in der Region.