Pressemitteilung -
Energiewende effizienter machen: Enorme Resonanz auf Pilotprojekt Einspeisesteckdose im Gebiet von LEW Verteilnetz –Mix verschiedener Energieträger ermöglicht Überbauung der Netzanschlusskapazität um 60 Prozent
- Leistung von Photovoltaik, Windkraft und Batteriespeichern für maximale Effizienz am Netzanschluss aufeinander abgestimmt
- sieben innovative Projekte mit 126 Megawatt Gesamtleistung
- Einspeisesteckdose nimmt im Herbst 2025 Betrieb auf
- Transformator für Einspeisesteckdose im Umspannwerk eingetroffen
Ein beispielgebender Ansatz, um die Energiewende effizienter und pragmatischer umzusetzen – das ist die Einspeisesteckdose. Mit der Einspeisesteckdose werden im Stromverteilnetz vorausschauend Kapazitäten zur Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energien und großen Batteriespeichern bereitgestellt. Auf diese Kapazitäten bewerben sich dann Projektierer mit ihren Vorhaben. Da der Netzanschlusspunkt – in diesem Fall ein Transformator zwischen Mittel- und Hochspannung – von Beginn an feststeht, wird der gesamte Prozess viel effizienter umgesetzt als im bisher üblichen Verfahren. Zudem ermöglicht die Durchmischung von Anlagentechnologien die Kapazität des Transformators bestmöglich auszunutzen. Die Einspeisesteckdose ist ein gemeinsames Projekt von LEW Verteilnetz und Bayernwerk. Beide Unternehmen setzen jeweils in ihren Netzgebieten ein Projekt um. Das Pilotprojekt von LEW Verteilnetz hat nun wichtige Meilensteine erreicht. Zum einen ist der Transformator für die Einspeisesteckdose im Umspannwerk Balzhausen eingetroffen. Zum anderen ist die Bewerbungsphase für die Einspeisesteckdose erfolgreich abgeschlossen.
Erneuerbare Energien und netzneutrale Speicher für die Einspeisesteckdose
Die Ausschreibung der Einspeisesteckdose bei LEW Verteilnetz traf auf enorme Resonanz: Innerhalb von vier Wochen gingen 20 Anfragen für insgesamt 445 Megawatt Leistung ein – deutlich mehr als am Transformator der Einspeisesteckdose mit einer Leistung von 80 Megavoltampere möglich sind. Nun hat LEW Verteilnetz sieben Projekten mit einer Gesamtleistung von 126 Megawatt anhand vorab veröffentlichter Kriterien zugesagt.
Durch die intelligente Kombination der Energieträger Solar- und Windkraft mit netzneutralen Batteriespeichern wird die bestehende Netzkapazität mehr als optimal genutzt: Die Gesamtleistung der angeschlossenen Anlagen liegt um fast 60 Prozent höher als die technische Leistung des Transformators. Diese sogenannte Überbauung der Transformatorleistung funktioniert deswegen, weil sich die Einspeiseprofile von PV- und Windenergieanlagen sehr gut ergänzen. Die angeschlossenen Batteriespeicher verhalten sich zu besonders einspeiseintensiven Zeiten netzneutral, das heißt sie beanspruchen zu Zeiten mit besonders viel Einspeisung keine zusätzliche Kapazität im Stromnetz.
Durch den Energieträgermix und die netzneutralen Speicher müssen Transformator und Stromnetz nicht auf die selten auftretenden Einspeisespitzen dimensioniert werden, sondern werden dauerhaft optimal ausgelastet. Das unterstreicht das Potenzial der Einspeisesteckdose, die Integration erneuerbarer Energien effizienter zu gestalten.
Hubert Aiwanger, Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie: „Schon heute sind wir in Bayern Vorreiter beim Ausbau der Erneuerbaren. Mit Projekten wie der Einspeisesteckdose sorgen wir dafür, dass das auch so bleibt: Wir schaffen Anreize für Projektierer, stellen Planungssicherheit her und treiben so den Umbau des Energiesystems voran. Das Projekt der beiden Verteilnetzbetreiber ist ein Ergebnis unserer Initiative ,Verteilnetz und Erneuerbare Energien Bayern‘ und zeigt, wie Energiewende in Bayern geht – lösungsorientiert, praxisnah und für die Bevölkerung.“
Christian Barr, Vorstand Lechwerke AG: „Eine gelungene Energiewende berücksichtigt Nachhaltigkeit, Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit gleichermaßen. Das Projekt Einspeisesteckdose zahlt auf dieses Ziel ein: Innovativ gedacht und pragmatisch umgesetzt machen wir mit ihr den Netzausbau und den Anschluss von erneuerbaren Energien für alle Beteiligten effizienter, schneller und damit kostengünstiger. Wir haben beim Umbau des Energiesystems schon viel erreicht. Nun gilt es, mit innovativen Konzepten wie der Einspeisesteckdose den weiteren Weg in die Energiezukunft erfolgreich zu gestalten.“
Marco Wagler, Projektleiter LEW Verteilnetz: „Das Pilotprojekt Einspeisesteckdose bietet Lösungsansätze für einige der aktuell drängendsten Fragen beim Zubau der Erneuerbaren Energien: die zeitliche und räumliche Koordination neuer Anlagen, die optimale Nutzung der Infrastruktur durch Überbauung sowie insgesamt ein schnellerer und effizienterer Prozess für den Netzanschluss als im bisherigen gesetzlichen Rahmen. Für eine flächendeckende Umsetzung müssen allerdings noch die regulatorischen Rahmenbedingungen angepasst werden, bisher ist die Einspeisesteckdose ein Pilotprojekt.“
Transformator erreicht Umspannwerk in Balzhausen
LEW Verteilnetz erweitert für das Pilotprojekt das Umspannwerk im bayerisch-schwäbischen Balzhausen und stellt auf dem Gelände einen zusätzlichen 80-MVA-Transformator zur Verfügung. Dieser wurde nun Anfang März mit einem Schwerlasttransport in das Umspannwerk geliefert. Der Transformator ist rund zehn Meter lang, drei Meter breit, neun Meter hoch und wiegt 86 Tonnen. Vor Ort wurde er mittels eines speziellen Fahrwerks auf sein Fundament bewegt. Damit ist ein zentraler Meilenstein für die geplante Inbetriebnahme der Einspeisesteckdose im Herbst 2025 erreicht.
Innovative Konzepte wurden besonders berücksichtigt
LEW Verteilnetz und Bayernwerk hatten die Einspeisesteckdose erstmals im Juni 2024 im bayerischen Wirtschaftsministerium vorgestellt. Ab dem 7. Januar 2025 konnten sich Projektierer vier Wochen lang auf die Kapazität an der LVN-Einspeisesteckdose bewerben. Besonders innovative Anlagenkonzepte wurden dabei in einer sogenannten Early-Bird-Phase gesondert berücksichtigt. Bei der Einspeisesteckdose von LEW Verteilnetz sind dies beispielsweise drei netzneutrale Batteriespeicher mit einer Gesamtkapazität von 61 Megawatt– sie fahren ihren Betrieb so, dass sie die vorhandenen Netzkapazitäten nicht zusätzlich zur Einspeisung aus Photovoltaik oder Wind beanspruchen.
Daten & Fakten zur Einspeisesteckdose bei LEW Verteilnetz:
- Netzanbindung an das regionale Hochspannungsnetz im Umspannwerk Balzhausen
- Einspeisetransformator im Umspannwerk Balzhausen: 80 MW maximale Kapazität
- Maximale Gesamtleistung der Anlagen, die künftig an der Einspeisesteckdose einspeisen: 126 MW
- 3 Speicher mit 61 MW Gesamtleistung
- 3 PV-Anlagen mit 44 MW Gesamtleistung
- 1 Windkraft-Anlage 22 MW
Netzausbau für die Energiewende
Die klimapolitischen Ziele in Bayern und Deutschland erfordern einen schnellen Ausbau der erneuerbaren Energien. Damit der grüne Strom zuverlässig ins Netz eingespeist und verteilt werden kann, treibt LEW Verteilnetz den Ausbau der Netzinfrastruktur voran. Ein Schwerpunkt liegt auf der Digitalisierung und „Smartifizierung“ des Stromnetzes. Gleichzeitig entwickelt LEW Verteilnetz Ansätze und technische Konzepte, um den Umbau des Energiesystems möglichst effizient zu gestalten.
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Über LEW Verteilnetz
Die LEW Verteilnetz GmbH sorgt als regionaler Verteilnetzbetreiber für einen zuverlässigen und sicheren Betrieb des Stromnetzes und gewährleistet einen diskriminierungsfreien Netzzugang. Das Netzgebiet der LEW Verteilnetz GmbH umfasst Bayerisch-Schwaben sowie Teile Oberbayerns. Die LEW Verteilnetz GmbH ist eine Tochtergesellschaft der Lechwerke AG (LEW).
Weitere Informationen unter www.lew-verteilnetz.de